wohl mit dem anspruchsvolleren Wesen dieses ganzen Zeitalters zusammen. Ubrigens sind aus dem XVI. Jahrhundert ziemlich viele gepreßte (gaufriertej Samte und andere Stoffe erhalten, die in ihrer plastischen Erscheinung dem Geiste der Renaissance so recht entsprechen. Ebenso verwendete die Zeit ziemlich viel bedruckte Seidenstoffe (Atlas), also schon edleres Material, weshalb wir uns nicht wundern dÃŒrfen, der- artiges auch in Verzeichnissen fÃŒrstlichen Besitzes, wenigstens fÃŒr größere GebrauchsgegenstÀnde, zu finden": Von der zweiten HÀlfte des XVII. Jahrhunderts an mehren sich dann wieder die Nachrichten ÃŒber Druckstoffe und die erhaltenen Reste nehmen an Menge zu. Es mag sein, daß, wie Forrer annimmt, die Verarmung Mitteleuropas durch den dreißigjÀhrigen Krieg dazu beitrug; es kann aber auch das zunehmende BedÃŒrfnis nach FÃŒlle des Schmuckes in breiteren Kreisen und der wieder erwachende Sinn fÃŒr Farbe dazu beigetragen haben. Wir wollen hier nur erwÀhnen, daß sich die alte Art des Stoffdruckes mit Modeln im Wesen unverÀndert bis in das XIX. Jahrhundert erhalten hat, nur daß Schweizer und andere schon vom spÀteren XVII. Jahrhunderte an statt der mit O1 zubereiteten Farben auch Wasserfarben verwendeten. Als Volkskunst wurde die alte Arbeitsweise aber noch um die Mitte des Jahr- hunderts, zum Beispiel in den östlichen Teilen Osterreich-Ungarns, von wandernden HÀndlern betrieben, die gewöhnlich die hausgearbeitete Lein- wand der Bauern nach Wahl mit ihren mitgefÃŒhrten Modeln bedrucktenfw ' So heißt es im Verzeichnisse des Nachlasses Erzherzog Ferdinands im Jahre 1596 ("Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhsuses", Band VII, Seite CCLXIII, Nr. 282): „Mer ain himel von roth und gelb druckhten atlesz, mit silber eintragen oder (Ebenda, Band XV, RegeSlen-Nr. x2337 von einem Schlitten, daß er "inwendig mit schwarzem samet und druckhten altles ausgemacht". Im Inventar des Besitzes der Katharina von Medici (Edm. Bonnaffe "lnventaire des meubles de Catherine de Medicis en 158g", Paris 1874) ist von bedrucktem BrÃŒsseler Atlas die Rede, und es scheint ÃŒberhaupt. daß die Niederlande, die damals schon ungemusterte Seidenstraße, aber kaum kunstvellere, in größerer Masse herstellten, eine HaupterzeugungsstÀtte dieser bedruckten Seidenstraße waren. Vereinzelt finden sich auch spÀter noch in vomehmem k; e Besitze gemalte und i, gedruckteLeinwand- ft3_ Spalierasoimlnvenr ff 1,1 tare des kaiserlichen 1' i" f." , BesitzesinPrag vom f}; Jahre r768 (.,Jahr- "L buch der kunsthisto- " i; 9 ÃŒ" rischen Sammlungen x, [À des Allerhöchsten X i} {JffÃŒh Kaiserhauses", X, _x_ {Q1611 ur.6z31,s4au-s44)- f?" Ä") '"Übereinbe- ' , ' merkenswenes und n" '79 gÀffggns! "ffifffxif 9x )4 Jririlff s. rr-n rar-r rarjf Druckverfahren, das ff; y- Jlf "IigÀ, liv 4 Jahrhunderts beiden ßvw, 74 w}. QXNXÄ. 3,5 Y- 3: ÄNQ Ruthenen (auch Ga- i . ' U A" liziens) ÃŒblich war, " siehe Depierre, a. a. Abb. I3. "Gedrucktes Damen-RidicultÃŒchel", von den BrÃŒdern Felbermayer in Wien, 0., Seite 30 f. 1836, U; der wirklichen Größe (Österreichisches Museum)