54 daß sie vier- bis fünfhundert Arbeiter beschäftige und auch nach Italien Beträchtliches ausführe." Im Jahre r83g wurde auf x50 Tischen und mit zwei Walzendruck- maschinen gearbeitet; auch gab es noch immer eigene Zeichner, Graveure, Formstecher usw. Und da den Inhabern im Jahre 1845 eine noch höhere Auszeichnung als im Jahre 183g zuteil wurde (nämlich die goldene Medaille), so dürfen wir wohl auf eine glückliche Weiterentwicklung des Unternehmens schließen. Kurrer nennt die Fabrik die ausgezeichnetste in Österreich (außer Böhmen)"; Von der Fabrik in Atzgersdorf heißt es bei Keeß und Blumenbachfk" daß sich dort eine von Fichtner in Neutitschein erbaute Dampfmaschine befände, die den Betrieb der Walzendruckmaschine sowie den der Walke und Mange besorge und dabei den bedeutenden Vorteil gewähre, daß die Wasser- dämpfe, nachdem sie die Maschine betrieben hätten, durch Röhren in die Trockenstube geleitet würden und diese bis zu einem Hitzgrade von 36 Grad Reaumur heizten.1'- „Die Fabrik zu Hacking ist mit einer sehr vorzüglichen Walzen-Druck- maschine versehen. Die Katunfabrik zu Erlaa verdient ebenfalls wegen der dort vorhandenen Dampfmaschine von 8 Pferde Kraft, welche Hr. Professor Arzberger in Wien gebaut hat, bemerkt zu werden . . . . rf-f Außerdem ist in dieser Fabrik eine Punzirmaschine, um die Dessins schneller und richtiger auf die Walzen zu bringen. Auch in Kettenhof befindet sich eine solche Punzirmaschine." Die Kettenhofer Fabrik hatte überhaupt einen großen Aufschwung genommen. Wie schon berichtet, war sie im Jahre 1770 durch einen Grafen Blümegen gegründet worden, mit dem sich dann der Graf und der Freiherr von Fries vereinigten. Hervorragende Verdienste urn die Hebung dieses Unternehmens und überhaupt der ganzen österreichischen Druckindustrie hatte sich aber Johann Ziegler erworben, der in den Jahren von 1786 bis 1826 die Leitung inne- "K Anfangs der Dreißigerjahre trat Job. Fatton aus Colombie in der Schweiz in das Unternehmen ein und schuf auf allen Gebieten Neues (vgl. „Die Groß- industrie Österreichs", IV. Band, Seite 268). H A. a. 0., Seite 84, 85. St" A. a. 0.. Seite 370. 1- „Diese Dampfmaschine ist ganz aus Guß- eisen und von geringem Umfange." Es ist hier die Fabrik von J. Klein gemeint, die an dessen Sohn Johann Fichtner verpachtet war. In Atzgersdorf befand sich noch eine zweite ansehnliche Kattundruckerei von Abb. 5x. „Gedruckter Batist-Musselin", aus Köchlin Georg Lepper, siehe Kurrer, a. a. 0., Seite 82. und Singers Druckmanufaktur zu Jungbunzlau, 1837, 'H' „Das Wasser wird nicht in einem Kessel, I]; der wirklichen Größe (Österreichisches Museum) sondern in Röhren erhitzt."