Auch heißt es zum Beispiele in dem Ausstellungsberichte des Jahres 183g von einer Tischdecke der Linzer Fabrik: „Diese Tischdecken fanden bisher auf der Leipziger Messe einen guten Abgang, da sie wirklich die schönsten ausländischen Artikel dieser Art übertreffen." Und wir könnten noch mehr Urteile in dieser Richtung anführen. Aber auch an der rein technischen Weiterentwicklung des Zeugdruckes hatte Österreich nicht unbedeutenden Anteil. Wir mußten davon im Vorher- gehenden schon wiederholt berichten. So hat Kosmanos bereits im Jahre 1803 Ätzdrucke mit Zuckersäure aus- geführt." Dann hören wir von Versuchen des Wiener Seidenzeugwebers Aloys Bernard" zum Verbessern des Aufstreichens der FarbeHW oder des Rittmeisters Josef Fuchs, mittels der gewöhnlichen Druckmodel überdie ganze Breite des Stückes zu druckenP-I" Im Jahre 1824 erhielt Ferdinand Gersch in Penzing bei Wien ein fünf- jähriges ausschließliches Privilegium auf ein verbessertes DruckverfahrenxH Und für ein verbessertes I-Ianddruckverfahren gewebter Stoffe aller Art wurde im Jahre 1825 dem Kattundrucker Anton Gottlaß in Prag ein Privilegium erteilt. TH- Für neue Arten des Gravierens der Walzen erhielten Eduard Leitenberger in Reichstadt im Jahre 1825 und Karl Roullet in Neun- kirchen im Jahre 1826 Privilegien." Auch die bedeutenden Neuerungen in Neunkirchen wären hier zu erwähnen. Im Jahre 1827 wurde Eduard Leitenberger dann der gesetzliche Schutz auf eine ganz neue Methode, „metallene Druckwalzen mit bisher unerreich- baren Dessins zu guillochiren", zugesprochen? 0 Im Jahre 1834 begann ebenderselbe Versuche zur Verbesserung des Krappooo und erreichte es, daß (außer in der Normandie) zum ersten Male in seiner Fabrik das Krapptafelrot im großen dargestellt werden konnte? Im Jahre 1836 erfand Eduard Leitenberger dann eine Modeldruck- maschine, die Kurrer wegen ihrer Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit besonders hervorhebtfx es ließen sich mit ihr, wie es heißt, zwei, drei bis acht Farben zugleich drucken. Auch wurde diese Maschine durch Leiten- berger selbst noch weiter verbessert. Im Jahre 1838 ersann ein Tischler- )' Kurrer, a. a. 0., Seite 149. w" Vgl. „Kunst und Kunsthandwerk", 1905, Seite 393. b" Keeß und Blurnenbach, a. a. 0., Seite 345, wo eine nähere Beschreibung. 1' Keeß und Blumenbach, a. a. 0., Seite 346; ebenfalls genauere Beschreibung. H Keeß und Blumenbach, a. a. 0., Seite 36er x. i-H Ebenda, Seite 357. - Seite 3645 wird über Versuche von Josef Wingat und Josef Sturnmvoll zu Sechshaus in Wien, den Ölfarbendruck durch Walzen herzustellen, berichtet. Es scheint der Erfindung, die im Jahre 18:6 auf fünfJahre privilegiert wurde, aber weiter keine Bedeutung zuzukommen. Ebenda, Seite 356, über eine billige Druckmaschine von Salthouse in Manchester und Martin Ringhofer, Kupferschrnied in Prag (Privileg vorn Jahre 1824). ß Keeß und Blumenbach, a. a. 0., Seite 350 1. '" Ebenda. Seite 352 3. "W Kurrer, a. a. 0.. Seite 243. Über andere Farbenverbesserungen durch Eduard Leitenberger, ebenda, Seite 253 und 254. X Ebenda, Seite 156. Xx Ebenda, Seite 234.