an Niedermayer. Ebensowenig sind wir im klaren darüber, mit welchem Rechte zum Beispiel die kleine bemalte Büste des Kaisers Franz Stephan (Eigentum des Österreichischen Museums)? dem Niedermayer zugewiesen wird. Es wäre neuerlich die Frage aufzuwerfen, welche Rolle denn eigentlich Ludwig Lück (auch Lückh, Lieck, Luik und Lücke geschrieben) in Wien gespielt hat, der 1750 aus Meißen nach Wien gezogen, zum ersten Modell- meister und kaiserlich-königlichen „Kunst-Camerier" ernannt und mit einem Gehalt von 1000 fl. besoldet, also dem Niedermayer bei sonst gleicher Rangstellung vorgezogen wurde." Folnesics schreibt dem Lück, der nur bis 1752 in Wien verblieb, einen maßgebenden Einüuß zu, während Braun dies bestreitet. Die in jenen Jahren erlassene Instruktion an den Modellmei- ster: „sich auf Inventionen zu verlegen, aber nicht allein auf jene, so etwan mehr auf Curio- sität und Her- vorthuung ihrer Kunst dienen, sondern auch auf jene, so kur- renteWaareab- geben und doch auf einen be- sonderen Gu- sto, wozu Lieb- haber angereizt werden, das sorgsame Auge trafen", bezieht Folnesics auf t Abgebildet bei Folnesics-Braun, a. a. 0., Seite x77. Ein unbemaltes Exemplar im Schloß Slatinan des Fürsten Auersperg. H Folnesics- Braun, a. a. 0., Seite 62 und x78 bis x79; vgl. auch Chr. Scherer, "Studienzurlälfenbein- plastikderBarockzeit", Seit: 74 H. Tafelaufsatz, Porzellan, Wien, um 1750