einem Darmstädter Glas vom Jahre 1614 auffallende Angabe „Pabst zu Rom" (statt „Potestat" zu Rom) bereits in dem Stich von Jan Bussemaker, der mit diesem Glas auch eine besondere Anordnung der Wappen gemeinsam hat. In dem Holzschnitt von Nickel Nerlich heißt die Überschrift: „Das Heilig Römisch Reich mit sampt seinen Gliedern", während sie bei David de Negker H wo die Namen, worauf mich Max Geisberg aufmerksam macht, typographisch eingesetzt sind - lautet: „Das hailig Römisch reich mit sampt seinen gelidern", ähnlich wie über dem Quaternionenadler von 1511, nur daß dort noch das Wörtchen „sampt" fehlt, das in einem 1535 datierten Holzschnitt bereits eingeschaltet ist. Der lateinische_ Text der Malerei eines Glases vom Jahre 1607 in Sigmaringen .,SACRVM - ROMANVM - IN - PERINN - CVM - SVIS - MEMERISM" geht sicher auf eine graphische Vorlage zurück, die jedoch verschollen zu sein scheint. Da es mit dem Holzschnitt von 1535 und mit dem Blatt des Nürnberger Briefmalers Hans Wolf Glaser nicht anders steht, müssen wir von der papierenen Vorgeschichte" hier absehen und uns auf die Gläser selbst beschränken. Bei diesem Versuch, in dem vielfach ver- wachsenen Gestrüpp des reichverästelten Stammbaumes der Adlerhumpen einige Zweige freizulegen, werden wir im allge- rneinen auf den der Kunstgewerbegeschichte ja nicht immer förderlichen Sport verzichten, überall sofort und ohne zwingende Gründe eine Provenienzetikette anzuhängen. Aus der Masse der Adlergläserf" hebt sich eine Gruppe scharf heraus, die zum 7' Lehners Katalog Nr. 67. Die Sigrnaringer Sammlung ist während des Krieges nicht zugänglich, daher konnten die dortigen Adlergläser bei diesen Studien nicht näher berück- sichtigt werden. 1' Vgl. darüber W. Stengel, „Das Traumbild der Reichs- einheit auf altdeutschen Gläsern" in: „Kriegsgahe, allen Mit- gliedern des GerrnanischenMuseums gleichzeitig rnit demjahres- bericht für x9x5 dargeboten vom Direktorium". H" Das folgende Verzeichnis von datierten Reichsadler- gläsern macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit des erreich- baren Materials. So sind zum Beispiel die Gläser der Löwenburg, die während des Krieges nicht photographiert werden können, zu vermissen. Für Auskünfte, beziehungsweise Photographieüber- mittlung sei an dieser Stelle noch Dank gesagt den Herren Direktoren Dr. Boehlau (Cassel), Dr. Brinckmann (Hannover), wlyyflaumfg lQHVÜ-SXÄW Geheimrat Dr. Gradmann (Stuttgart), Geheimrat Gröhbels (Sig- rnaringen), Professor Dr. Haenel (Dresden), Professor Dr. Halm (München), Geheimrat Dr. jessen (Berlin), Architekt Leisching Abb. z. Reichsadlerglas, (Briinn), Geheimrat Purgold (Gotha), Professor Dr. Schäfer datiert r65r, Bremen (Gewerbemuseum)