"I1; Brachte so der rasche Wechsel, das stete Haschen nach Anderm auch viel Neues hervor, so führten sie manchmal, bewußt oder unbewußt, auch zu Wiederholungen. S0 finden wir im Jahre 1786 im „Joumal des Luxus und der Moden" (Seite 321) die folgende Nachricht, die wir auch deshalb hier genauer anführen, weil sie uns zugleich einen Einblick in eine noch ältere Zeit gestattet: „Aus einem Archive, und zwar aus demAr- chive einer alten ver- lassenen Burg, hätten Sie wohl kein Muster eines neuen Mode- Bandes erwartet; und doch, hier ist eins alsBeytrag zu Ihrem Journale. Ich fand es neulich unter un- nützen Papieren, im altenArchive auf der Wartenburg, mit der Note v0mJahre 1662 auf dem Umschlage, daß nach inliegender Probe für denI-Ierzog Adolf Wilhelm Band und Seide von dem Kaufmanne[derName fehlt] soll verschrie- ben werden. Dieß Band ist, wie Sie sehen, vollkommen 1.111861" V01" einigen Abb. 26. Mädchenbildnis. Ölgemälde auf Leinwand. Letztes Drittel des XVlll. Jahren so beliebtes Jahrhunderts. Band Haare weißlmit roten Blumen, über {den Handgelenken _ schwarze (Samt- ?) Bander, l , der wirklichen Größe. (Österreichisches Museum) Alliance-Band, und kommt dem jetzt modischen Regenbogen-Bande sehr nahe. . . . . " Es ist dies übrigens wieder eine der Erfahrungen, die uns vorsichtig machen sollen in der Beurteilung und Zeitbestimmung älterer Arbeiten; sie beweist uns wieder, daß man mit viel größerer Sicherheit urteilen kann, wenn man von einer Sache weniger kennt. Denn wüßte man nicht, daß es gewisse gleiche oder ähnliche Dinge zu verschiedenen Zeiten gab, so würde man sie gewiß mit größter Entschiedenheit in die Zeit versetzen, aus der man