1-4 Schweiz auch westliche und nordwestliche Einwirkungen hinzu. S0 hören wir schon im Jahre 1572, daß den „Refugianten" in Basel französischer Gottes- dienst gewährt wurdef" Im Jahre 1573 traf ferner ein gewisserAntoine Les- cailles aus Bar-le-Duc in Lothringen, ein früherer Mönch, der sich aber der Abb. 40. Seidenband, Gelb auf Rot. (Österreichisches Museum) Reformation angeschlossen hatte und Kaufmann geworden war, in Basel ein und gründete eine Passementer-Werkstätte. Er arbeitete zunächst mit vier, dann mit einer größeren Anzahl Gesellen; es waren zumeist Lothringer und Niederländer, auch Savoyarden, Piemontesen und Locarner. Auch das Verlegertum war bei den Passamentern Basels schon früh, jedenfalls vor Ende des XVI. Jahrhunderts, entwickelt. Im Jahre 1646 erschien dann eine eigene Verlegerordnung. Um das Jahr 1630 begann Franz Passavant eine „neue Fabrike der Gold- und SilberpassamentenW" Und in der Mitte des XVII. Jahrhunderts war das Basler Passamentengewerbe anscheinend schon das stärkste auf deutschem Boden. Im Jahre 1670 standen hier bereits Bandmühlen in Betriebfhf" der erste, Iügängige, Kunststuhl war aus Amsterdam eingeführt worden. Und während man, wie wir gesehen haben, sonst auf Drängen der zünftigen Bandmacher fast überall gegen diese Neuerung von Staats wegen ein- __ Betrieb blei- schritt, konn- ' ' ' i '" " ' benl-Iiedurch, ten hier, von durch Abga- einerganzkur- benfreiheit zen Störung und durch abgesehen, die religiöse die neuen Duldung, für Stühle un- d b d G 1b r Ö die wir oben . - bb. . S ' , G il . ' ' gelundert In A 4x ei en an e rot au r n ( sterreichisches Museum) schon Be_ lege gefunden haben, wurde diesem Gewerbe ein außerordentlicher Auf- schwung zuteil und der Stadt eine Quelle großen Reichtums erschlossen. Einen sehr bemerkenswerten Bericht über die Basler Bandweberei um das Jahr 1760 haben wir in einem bisher unbekannten „Memoriale" des Basler Bandwebers Markus von Känel gefunden, eines Mannes, der uns " Edwin Siegel "Zur Gelchichte des Posnmemiergewerbes". Annnherg, 1892, Seite 1a. "' Ebznda, Seite m. "V Ebenda, Seite 92. 54