setzen; Allein ich konnte auf die Frage, ob die Wiener Band-Fabrique sehr beschäftigt sey? keine andere Antwort erhalten, als das Hr. Baron Fries sich anfänglich in diesem Geschäft angenommen, solches aber ver- lassen hätte, als er gesehen, daß es keinen rechten Fortgang gewinnen wollte. Ich gabe ihm Buxdorjf hierauf meine Verwunderung geflissentlich zu erkennen, und sagte, daß drey Sachen zu denen Band-Fabriquen erforderlich wären, nämlich Menschen, Seiden und Würkstühle, an Ersteren fehle es nicht, und daß es keine Kunst sey, zeugten die Baßler Bauern und Kinder, welche großen Theils von dem Band-machen leben; An Seiden aus den Kays. Königl. Städten in Italien wäre auch kein Mangel; und die Würk-Stühle könne man nach erforderlicher Anzahl verfertigen lassen; Er ,gestunde solches, hat aber übrigens eine solche Verschwiegenheit gegen mich Verspüren lassen, dass er mir nicht einmal den Namen des Wienerischen Handelsmann, an welchen er angewiesen Ware, . . . . entdeckt hatte. . . . . So scheinet mir jedoch, daß weilen dieser schon in der Fremd gewesene, allhier ansäßige, und verheurathete bey der Tourneisischen Band- Fabrique associrfe und dermalige Rathsherr Buxdorf einen Theil der Erb- landen durchreiset, solches nicht ohne Ursachen beschehen seyn müsse; Gewiss ist, daß die zu Wien errichtete Band-Fabrique denen hiesigen Fabri- quanten ungemein zu Herzen gehet, und der Verlust ihres obwohlen noch nicht ganz aufgehörten dahinigen Verschleißes für dieselben um so mehr empfindlich ist, als solcher eine fast unglaubliche Menge Gelder aus den Erblanden anhero muß gezogen haben, und zum Beweiß dienen mag, wie diese Fabricanten allein sich dergestalten bereichet, daß einige nur von dem Überfiuß ihres Vermögens Wohnungs-Gebäude zu I. z. 3. 4 bis 5oo.ooo Gulden Werth aufgeführt haben, dermalen aber der Verkauf nach denen Kays. Königl. Erblanden eingeschränket worden, und in Frankreich, weilen sie an der Güte der Seiden, und Mode-Veränderungen nicht bey- kommen, nicht Viel geachtet werden. Bey dieser Gelegenheit erlauben Euer Exc. gnädigst einen Vieleicht geringen, jedoch aber meinem allerunterthänigsten diensteifer angemässenen Gedanken gehorsamst beyrucken zu dürfen; Ob nämlich, nachdem bekannt, dass die so genannte Schweitzer-Band, sowie alle schweizerische Seiden- Zeuge nicht um der Güte-Willen, sondern des wohlfeylen Preises-halber, Abgang finden, und sonderlich im Reich nicht Viel geachtet werden, der Wienerischen Band-Fabrique nicht zum besseren Ruhm, Beglaubigung, und Vorzug gereichen würde, eher unter diesem, als dem Namen einer Schweitzer- Band-Fabrique in Wien, bekannt zu seyn; Worzu noch kommt, daß, wann die Bänder von dieser in auswärtigen Landen für unächte Waar angesehen werden sollten, diesselbe als Wiener-Gut betrachtet, und falls solche für wohlgearbeitet gehalten würden, die Ausländer dieselbe aus der Schweitz selbsten, als dem Land, woher die Wiener Fabricanten [Kaenel u. s. w.]