431 hausierenden Krämern beim Verkaufe ihrer billigen und minderwertigen Ware." Ihr Hauptmarkt im Ausland wären die beiden Frankfurter Messen. Auch macht von Nagel darauf aufmerksam, daß es ein großer Irrtum sei, immer von der freien Wareneinfuhr in die Schweiz zu sprechen; „man macht zwar gegen dieselben keinen Verbott, derne ohngeachtet aber wird sich von den Fabricanten, und der I-Iandelschaft mündlich in ihren Versammlungen verabredet, von auswärtigen Waaren, welche selbsten in ihren respective Cantonen fabriciert werden, keine in Verlag zu nehmen, oder solche auf eine andere feine Art außer Land zu halten: Also seynd die Briissler Spizen, Gold- und Silber-Borden, Stickereyen, durch ein Policey-Gesez schon verbotten, livräe-Tücher, welche über 3 f: kosten, wie die französische, und holländische untersaget, damit jene zu 3 f: aus den Schweizer Fabriquen Abgang finden mögen; die Seidenwaaren, als Taffet, gros-detour, und andere Gattungen werden unter fremden Namen nachgemacht und in Basel selbsten stehet kein Ellen französischer Taffet zum Verkauf; mehrer dergleichen geheime Zwangs-Mittel werden unter dem Schein des freyen Handels, und Wandels getrieben, damit in fremden Landen nachgefolget, und desto vor- theilhafter dahin comerciret werden könne." Diese Wege empfiehlt von Nagel nicht, sondern er stellt nur fest. Und wir berichten hier über diese Zustände, weil sich uns wieder zeigt, wie die bloße Kenntnis amtlicher Verordnun- gen oft ein ganz falsches Bild der wirklichen Verhältnisse bieten kann, und weil uns dadurch auch die, von manchen Volkswirtschaftlern so in Verruf gebrachten, Schutzbestrebun- gen verschiedener anderer Staaten in neuem Lichte erscheinen. Wir werden die österreichischen Fabrikanten später immer wieder über die Einschmuggelung fremder, beson- ders schweizerischer, Bänder klagen iZ C _ c . ,_. _. IT 1; 1'." e" . f. f: v (Ä .. c a i? (. C ' E? e (s (3 (f. . "' Die Schweizer bedienen sich bei Kirchweihen, Jahrmärkten und so weiter einer Menge Krämer und _, _ _, „juden-Buben, welche die Bänder von geringer Gattung .1 i j ' V -. in offenen Körben hausieren tragen, ausrufen, und " J gleichsam den Anfang ihrs Handels mit Seiden-Banden Abb. 46. Abb. 45. SeidenbancLweiß machen; wodurch dann alle fremde Bande aus Frank- Seidenband, weiß auf auf Himmelblau. (Öster- reich wegen ihres hohen Preises gleichsam verdrungen Liehrkupferxot. (Öster- reichisches Museum) werden". reichisches Museum)