44" nach dem außländischen (bei dem) Publico" zu kämpfen. Die Kaufleute und Niederleger bemühten sich, wie wir gleichfalls noch wiederholt hören, die Fabrik zu unterdrücken und ihre Fabrikate liegen zu lassen; auch führten sie gegen das Verbot fremde Ware ein." Dazu ist noch zu bemerken, daß die Zeit von 1769 auf 1770 für die Seidenindustrie überhaupt sehr verhängnisvoll war. Aus einem Erlasse vom 15. Juli 1771 erfahren wir, daß der Rückgang noch im Jahre 1771 nicht eingeholt war und damals die Zahl der Webstühle noch hinter der vom Jahre 1769 zurückblieb, ja daß einige Unternehmungen ganz zugrunde gegangen waren." So sammelten sich in Känels Fabrik große Vorräte an; man war gezwungen, die Waren auf Kredit hinauszugeben, und geriet in „böse Schulden". Man mußte sich daher mit den größten Seidenbandhändlern, gerade mit denen, die die Fabrik am meisten bedrückt hatten, verbinden. In dem noch erhaltenen Sozietätsver- trageiw" vom 1. Mai 1771, der vom 1. März dieses Jahres an für 10 Jahre gelten sollte, erscheinen nun also neben Känel und Schultz als neue Gesellschafter: der k. k. Niederlags- Seidenbänder. Abb. 7a: grün, weiß und Verwandte Franz Michael Weigl-f und Johann rot (aus der Kette); Abb. 77: grün und Michael Saniet orangegelb auf orangegelb und schwarz schillerndem Grunde. Aus der Mestro- zischen Sammlung. (Österreichisches "f Akt 95 ex Novembri 769 enthält den Bericht des Commerz- Consesses (vom g. Nov. 1769) an die Kaiserin „Wegen der von dem Museum) hiesigen Niederlags-Verwandten Paul Facchini gebetlenen Loß- sprechung des l-Iandelsstand von Verlegung der Känelischen Band- Fabrik". Facchini bittet um die Befreiung von dem Zwange, die Bandwaren der Känelschen Fabrik abzunehmen. Die Känelsche Fabrik stehe „fast am Rande ihres Umsturz". Der Ankauf würde die Händler allzusehr belasten, da es sich um 60.000 B. jährlich handle. Es würden bei den übrigen hiesigen Schweizer Band-Fabriken ebenso- viele Stühle betrieben wie bei Känel, deshalb sei es billig, sie gleich zu bedenken. „Daher wurden [vom Commerz- Consesse] nicht minder die Vorsteher des hiesigen Handelsstands sowohl, als die jenigen Niederlags- Verwandten, die den stärksten Handel mit Band-Waaren treiben, als der Deeret, Weigl, Salliet, Passi, Perinet, Claudi Passi etc. vorberufen und ihnen bedeutet: Es seyn ihre Erklärung in soweit abgeändert worden, dxß ihnen bey was immer für eine Erbliindischen Fabrik ihre Bänder zu bestellen freystehe, doch hat man ihnen den Verlag der Künelischen Fabrik mit allen Ernste empfohlen, worüber sie einhellig erwiederten, es solle dem Känel an Verschleiß nicht gebrechen, soferne er sie anderst mit ächten Waaren versehen würde." Damit sei der Beschwerde Facchinis abgeholfen worden. Zur Kennzeichnung Facchinis teilen wir noch mit, daß es im Akt 16 ex Majo 770 heißt, der N. Ö. Commerz- Consess habe „befunden, daß die dem Niederläger Facchini von Allu di trento hierhergesandten 12 SaEet- Stück unrichtig bezeichnet seyen . . . ." Über„die [im Jahre 177a] noch haftende Baronvon Friesische Schuldpost von r3,oooH. " siehe 76 exJunio77o. "f" Akt 64 ex Aug. 1772 im Archiv des k. k. Ministeriums des Innern (V. G. 6) . . .Vielleicht darf man auch daran erinnern, daß jene Jahre für Mitteleuropa eine unerhörte Mißernte gebracht hatten, von der uns Führichs Vater eine ergreifende Schilderung zurückgelassen hat; siehe Dreger „Josef Fiihrich" (Wien 1912), Seite 25. "F" Vollständige alte Abschrift unter den Papieren bei Fräulein Pirnmer. i- Zunächst werden zwei Weigl genannt: Franz Michael in Kompagnie mit Franz Anton; später heißt es „Herr Weigl ü Comp." und „Herr Berger und Herr Weigl" (4. Mai 1774), worüber später noch einiges gebracht wird. H- Die Schreibung„Saillet"haben wir nur ein einzigesmal gefunden, trotzdem scheint sie uns die ursprüng- lichere zu sein.