259 später vielfach auch ander- wärts erzeugten Terra-sigil- lata-Gefäße, von schöner tiefroter Färbung und mit zierlichem Pflanzenorna- ment. Interessant ist auch eine Elfenbeinnadel aus einem christ- lichen Grabe im Faijüm: auf dem Stiele trägt die Nadel ein Türmchen, in wel- chem sich eine Elfenbeinkugel frei be- wegt, d.ie Spitze des Türrnchens trägt eine Taube, auf deren Kopf ein Kreuz angebracht ist. Endlich seien einige Glasgefäße erwähnt, welche teils durch die irisierende Färbung, teils durch die Ornamentierung bemerkenswert sind. Über die quantitativ wie qualita- tiv bedeutende Vermehrung der Anti- kensammlung durch die Ergebnisse der österreichischenAusgrabungeninEphe- sus - ein Zuwachs, der im abgelau- fenen Jahre zur Eröffnung einer neuen ephesischen Abteilung der Antiken- sammlung im unteren Belvedere ge- führt hat H wird regelmäßig in den Mitteilungen des österreichischen ar- chäologischen Instituts berichtet und S01] in späterer Zeit an dieser Stelle auf Bronze-Henkel einer archaischen I-lydria (VI. Jahrhundert diesem Gegenstand besonders zurüclp vor Christi), gefunden im Alpbeios-Bette bei Olympia (Hof- gekommen werden. muswm i" wie") Was die Münzen- und Medaillensammlung anbelangt, so hat die Abteilung der antiken Münzen durch Beteiligung an einer wichtigen Auktion in München eine be- deutendere Zahl schöner oder beachtenswerter Gepräge aus dem eigentlichen Griechen- land und den griechischen Inseln erworben; durch sonstige Ankäufe wurden ferner in systematischer Weise einerseits die Reihen der kleinasiatischen Münzen, andererseits die der illyrischen Städte Apollonia und Dyrrhachium vervollständigt. Wertvolle Geschenke erhielt diese Abteilung von Herrn Paul Gaudin in Smyrna (gut erhaltene Münzen von Städten des westlichen Kleinasiens) und vom österreichischen archäologischen Institute (kleinasiatische Gepräge). Endlich wäre noch der geschenkweise an die Abteilung gelangten Proben des Fundes einheimischer Barbarenmünzen zu erwähnen, welcher Ende xgo4 bei Rethe im Preßburger Komitat gemacht wurde. Von Erwerbungen für die mittelalterliche und moderne Abteilung des Münzkabinetts (über 500 Stück) seien erwähnt: Der äußerst seltene, nach dem Florentiner Typus geprägte Goldgulden Kaiser Karls IV.; ein gemeinsam mit Kaiser Karl dem Kahlen geprägter Frank des Papstes Johann VIII. (gestorben 882); ein Olmützer Taler Kaiser Ferdinands II. vom Jahre 1628, vermutlich Unikum, bosnische Groschen von Stephan Thomas und Twarkko II. Twartkoric; ferner von Medaillen die in historischer und kunsthistorischer Hinsicht bemerkenswerte Porträtrnedaille des Abtes Mathias des ehemaligen Klosters Säußenstein an der Donau, vom Jahre x581; eine hübsche Medaille, wahrscheinlich von Antonio Abondio, auf Andreas Erstberger, datiert x575; eine andere auf Hans Rosenberger vomJahre x 571. Der bei weitem größte Teil der neuerworbenen Medaillen und Plaquetten ist moderne Arbeit, wobei insbesondere die bedeutenderen Wiener Künstler Berücksichtigung fanden.