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an Orchideen und Kolibrigeiieder er-
innernd und an die Schalen von Blut-
orangen. Dabei läßt sich von der „Lan-
castrian"-Töpferei sagen, daß ihr
künstlerischer Wert nur von der rich-
tigen Behandlung des echten Töpfer-
materials abhängt - von der Behand-
lung des Lehms und der Glasur bei
großer Hitze. Von den sogenannten
„klassischen" Formen, die bei den
älteren Töpfern so beliebt waren, weil
sie die größtmögliche Oberfläche zur
Bemalung und Vergoldung boten, wol-
len die Brüder Burton nichts wissen.
Ihre Formen sind von strenger Ein-
fachheit und jeder Verschnörkelung
bar - ohne gequälte Griffe und mo-
dellierte Zutaten und ohne dem Wesen
des Materials schlecht angepaßte Be-
malung. Wer je einen Töpfer bei der
Arbeit beobachtet hat, wird sofort an
diesen Stücken erkennen, daß sie direkt
aus der Lehmmasse von der Hand des
Töpfers geschaffen sind. Die breiten
und doch feinen Linien, die würde-
vollen, sinngerechten Verhältnisse, die
sich so natürlich aus der auf die Dreh-
scheibe geworfenen Masse zu bilden
scheinen, offenbaren sich sofort dem Eingeweihten. Doch liegt der Haupt-
wert der modernen keramischen Produkte als Dekorationsobjekte in der
Farbe, der Textur und der Qualität der Glasur. Und darin haben die Brüder
Burton für die Firma Pilkingtons Enormes geleistet. Es lassen sich in dieser
Hinsicht ihre Arbeiten in vier Gruppen teilen: Kristall-, Opal-, Textur- und
Wechselglasuren.
Die Erzeugung von Kristallglasuren hat seit ungefähr zehn Jahren der
Tätigkeit wissenschaftlich vorgehender Töpfer in Europa und Amerika weiten
Spielraum geboten. Sammler sind mit den Resultaten vertraut, die an dem
harten Porzellan und Steingut von Kopenhagen, Sevres, Berlin und Röstrand
erzielt wurden, wie auch mit den Kristallglasuren der Rookwood-Töpferei in
Amerika. Pilkingtons haben neben all diesen Varietäten noch andere Kristall-
glasuren erfunden, wie zum Beispiel die „Sonnensteinglasur", die ihren Namen
von ihren schönen, goldig prismatischen Kristallen herleitet und in guter
Beleuchtung dem „Sonnenstein", einer Art Aventurin ähnelt. In dieser Glasur
lassen sich verschiedene Nuancen von Grün, Gelb undBraun herstellen, welche
Ausstellung von GoldschrniedearbeiteninBreslau, 1905.
Kelch von Hins Tramer aus Troppau (Kat. Nr. 737)