Brokat, XIII. bis XIV. Jahrhundert (K. k. Österreichisches Museum) WILHELM BERNATZIK. Eine reichhaltige Gedächtnisausstellung von Bildern und Studien des im November 1906 verstorbenen Künstlers hat das Wiener Publikum reichlich interessiert. Sie fand in beiden Miethkeschen Ausstellungsräumen gleich- zeitig statt und entsprach dem ganzen Entwicklungsgang des rastlos strebenden Malers, der sein Ziel nie erreichen sollte. Er trug, wie Alfred Roller über ihn schreibt, „ein schweres, rätselhaftes Leiden in seinem Körper" und war bestimmt, nie zur vollen Entwicklung zu gelangen. In den zwanzig Jahren seines überschaubaren Wirkens machte er, von seiner guten Wien-Pariser Schulung (Bonnat) aus, den ganzen Gang der modernen Malerei mit. Von der Stimmungslandschaft der Barbizoner aus, die ihm nach der kühlen Skala hin am besten lag und in der er eine starke Verwandtschaft mit Hörmann zeigt, zu den modernsten Licht- und Luftphantasien hin. Zu den feinen Staub- und Nebelstimmungen des Steinfeldes und Neunkirchens, ja bis in die Nachbarschaft der Klimtschen Landschaft, wie in seinem