333 Talern. Das ist alles, was wir bisher über sein Leben und seine Tätigkeit urkund- lich wissen. Aus der außerordentlich hohen Summe, die er für die vier Arbeiten bezahlt bekommen hat, darf man schließen, daß es sich dabei um künstlerisch hervorragende Stücke gehandelt hat. Und diese Vermutung wird vollauf gerechtfertigt durch die Qualität der einzigen bezeichneten Arbeit seiner Hand, eben des vorhin erwähnten Pokals in der Sammlung Mühsam. Aber dieser Pokal selbst gibt uns noch weitere Aufschlüsse über seinen Verfertiger. Eine genaue Beschreibung des Stückes (Abb. 1 a bis c) ist unerläßlich: Der Pokal, ohne Deckel 22 Zentimeter, mit Deckel 35 Zen- timeter hoch, besteht aus einem hellen Glas- material, das jedoch sehr stark von jener unheilbaren Krankheit ergriffen ist, die wir besonders von den Erzeugnissen der Pots- damer Hütte her kennen und die in einer starken Zerrissenheit der obersten Schicht besteht. Aus Schaft und Deckelknauf sind plastische, oben umgebogene Akanthusblätter herausgearbeitet in mattem, nicht poliertem Hochschnitt. Die Oberseite des Deckels zeigt strahlig angeordnete, vertieft ausgeschliffene blanke Keulenformen; das gleiche Ornament besitzt die Fußplatte, hier jedoch von der Unterseite her eingeschliffen. Der Pfeifen- ansatz unter dem Boden ist sternförmig ab- Abb L geschliffen. Die breitbauchige Kuppa ist unten Pokal von Franz Gundelach. Cassel, um als Muschel - mattiert - gebildet, deren m" (Königlich:ää:f'w"b'm"s'"m Oberrand den figürlichen Darstellungen als Basis dient. Die Vorderseite zeigt in kräftigem Hochschnitt einen jugendlichen Bacchus auf dem Weinfaß, neben ihm drei zechende und tanzende, sowie zwei musizierende Satyrn. Auf der Rückseite, über dem Muschelkopf, ist in Tiefschnitt eine im Schoß eines alten bocks- füßigen Satyr liegende nackte Nymphe dargestellt. Den Hintergrund der Szene bilden Bäume vor Weinbergen, deren Stöcke mit dem Diamanten eingerissen sind. Der liegende Frauenakt ist ganz ausgezeichnet heraus- modelliert, während der in Hochschnitt ausgeführten Bacchantengesellschaft auf der anderen Seite eine gewisse Plumpheit nicht abgesprochen werden kann. Immerhin - besonders wenn man die minimalen Größenverhältnisse