47 kann sich in seiner freien malerischen Auffassung und der zarten, reinen Farbengebung neben den feinsten Schöpfungen gleichzeitiger französischer und englischer Kunst behaupten. Seinen Lebensdaten nach gehört auch Friedrich Amerling zur älteren Generation der Altwiener. Entscheidend für seine künstlerische Laufbahn war aber der Einfluß der englischen Porträ- tisten, vor allem die Kunst seines unmittelbaren Lehrers Lawrence. Das von der Staatsgalerie neu erworbene Bildnis des Malers Alconiere (rekte Cohn) von 1836 entfernt sich in der stark kontrastierenden Lichtwirkung und der ganz momentan lebendigen Wiedergabe des Porträtierten beträchtlich von der klaren, ruhig sachlichen Porträtauffassung Waldrnüllers. Auffallender- weise hat dieser Künstler, der sich in seinen reifsten Schöpfungen, in den ; a-a--vv-1-1w-+ß , ,. , . V 4.1, S32 v?!" Peter Fendi, Feldmesse auf dem äußeren Burgtor seltenen großen Gruppenporträten und den intimen Bildnissen aus seiner Familie neben den bedeutendsten deutschen Porträtisten behauptet, in den zahlreichen, meist etwas theatralisch aufgebauschten Selbstbildnissen sein Bestes nicht zu geben gewußt. Zu den relativ gelungensten gehört noch das um x85o entstandene Ovalbild, das die Direktion auf der letzten Amerling- Auktion im Frühjahr 1916 erworben hat. Während in den Dreißigerjahren sowohl im Landschafts- als im Porträtfach der Autodidakt Waldmüller als der führende Künstler anzusehen ist, treten ihm in Genre, auf welchem Gebiete seinen früheren Schöpfungen zumeist eine sentimental stark übertriebene Tendenz anhaftet, einige andere Wiener Maler zumindest ebenbürtig an die Seite. Der vornehmste, Elegan- teste, Mondänste unter ihnen ist Josef Danhauser, ein Schüler jenes Peter Krafft, dessen kolossale Szenen aus den Freiheitskriegen den Anfang des modernen Wiener Genres überhaupt bedeuten. Neben seine drei berühmten, nun in der Staatsgalerie ausgestellten Bilder der kaiserlichen Gemäldegalerie,