des Gegenständlichen ganz auf eigenen Füßen. Es ist ein reines Gegen- wartsbild, dessen Figuren den Raum prächtig füllen. Eine anekdotisch zugespitzte Pointe hat erst später Spitzweg in das Thema, das er über- nommen und verwässert hat, hineingebracht. Der mit Schindler gleich- altrige August von Pettenkofen steht in seinen Erstlingswerken ebenfalls unter Fendis EinHuß, von dem er sich dann durch das Studium der alten holländischen Klein- meister und der französi- schen Kunst seiner Zeit befreite. Von den drei aus Hofbesitz entlehnten Bildern ist das Biwak russischer Soldaten von 1852 schon eine selb- ständige Schöpfung des Künstlers, in der der Ton bereits über die Lokal- farbe vorzuherrschen be- ginnt. Der späteren Zeit gehören zwei kleinere Bildchen an, ein Ochsen- gespann und ein ungari- scher Markt (1874). Die Einzelheiten sind im Ge- gensatz zu ähnlich emp- fundenen Werken Men- zels ganz Nebensache geworden, die helle bunte Farbe ist breit und flächig aufgetragen, die Wieder- gabe der Lichtes, der atmosphärischen Wir- josefNavraxil, Tänzerin kungen ist zur Hauptauf- gabe geworden. Die Alt- wiener Kunst scheint hier endgültig überwunden und trotz des miniatur- artig winzigen Formats der Impressionismus vorgeahnt. Aus den slawischen Kronländern Osterreichs sind in der gegenwärtigen Ausstellung der Staatsgalerie zwei Künstler vertreten, die beide als Neu- erscheinungen in der Kunstgeschichte anzusehen sind. Der Tscheche ]osef Navratil (1797 bis x86 5) hat seine Ausbildung an der Prager Malerakademie unter Berglers Leitung erfahren. Von seinen kleinen skizzenhaften Bildchen erinnert die Porträtstudie einer jungen Frau in der ganz farbigen Auffassung mit dem leichten Farbauftrag an frühe Gelegenheitsarbeiten von Menzel. Dagegen mahnt die Tänzerin an jene Anmut und leichte Grazie des