1830), einen Raum der Biedermeierzeit (um 1830 bis um 1850), einen Raum im zweiten Rokokostil (um 1850 bis um 1870) und - einen Raum im Stil der zweiten Renaissance, der Makart-Zeit. Wer dessen Einrichtung, durchwegs aus älteren Erwerbungen des Brünner Museums zusammen- gestellt, vorurteilslos betrachtete, begriff, daß die „moderne" Richtung nötig war und was sie will. Auch sie kam in dieser Ausstellung zur Geltung. Hier sei jedoch nur auf eine Reihe älterer Arbeiten verwiesen, die eingehendere Beachtung verdienen. Der Raum der Kaiser Franz-Zeit konnte aus Möbeln des Erzherzog Rainer-Museums allein bestritten werden. Ein in Bozen erworbener zweisitziger Diwan mit Holzlehnen deutet noch den Übergang von der josetinischen Zeit an. Ein Rundtisch mährischer Herkunft aus Mahagoni ruht schon auf drei Säulen. Ein eirunder Nähtisch und der Sessel aus dem Feldsberger Schloß bevorzugen die damals beliebte Leierform, hier als Rückenlehne mit Metallstäben, dort als Fuß. Sehr schön gearbeitet und fein geschnitzt ist ein italienischer Lehnstuhl dieser Zeit mit bequemer Schweifung der Rücklehne, die antiken Marmorsitzen nachgeahmt ist. Neben dem kastenförmigen Sekretär mit eingelegter Klapp-Platte fällt ein hübscher Eckglaskasten auf, der aus Wien stammt und vielleicht in der damals berühmten Danhauser-Fabrik entstand. Schlanke I-Iolzteile mit zarten Kapitälen bilden die Fassung. Unter den hier ausgestellten Möbel- zeichnungen jener Fabrik findet man auch noch einige, die offenbar vom jungen josef Danhauser, dem Maler, stammen, dessen Tochter sie zur Ausstellung überließ. Er hätte, als die schlechten Zeiten auch dieses einst blühende Unternehmen schwer beeinträchtigten und 182g überdies der Vater starb, die Fabrik ja mit den beiden jüngeren Brüdern fortführen sollen. Veranlagung und Lebenslauf hatten ihn aber zu höheren Zielen geführt. Nach den vom Vater ausgeführten Wohnräumen malte der Sohn Josef indes auch Aquarelle, die jetzt dem Museum der Stadt Wien gehören. Der Sekretär mit umlegbarer Klapp-Platte ist in Nußholz ausgeführt mit abwechselnd hellen und dunklen Einlagen aus Ahorn, Rosenholz und Esche: einer von Greifen bewachten Leier, Ranken mit geflügelten Tier- oberleibern, Blattranken und figürlichen Darstellungen (Höhe I'ÖO Meter, Breite gg Zentimeter, Tiefe 46 Zentimeter). Ein Gegenstück hiezu bildet das von Wilhelm Bachmann 180g in Brünn gebaute Kastenklavier mit stehender Saitenspannung und vier Pedalen. Die Klaviatur ruht auf zwei Segmentbogen. Die beiden Türen des Oberbaues sind in der Art eines antikisierenden Mauerwerkes mit rundbogigem Tor gequadert (Höhe 2'o9 Meter, Breite 119 Meter, Tiefe 56 Zentimeter). Ein zweites Nähtischchen in den Museumssammlungen wird wie der Tisch von zwei Säulen getragen, deren Kapitäle hier vergoldet sind. Zwischen ihnen hängt an Ringen ein eirundes Körbchen, wie es ähnlich auch an dem I-Iollschen Damenschreibtisch des Österreichischen Museums von 11815 zu finden ist. Der eigentliche Nähkasten aus Nußholz, mit Klappbrettchen zu