'JJ .05 WENN (EEEE 2 Spanischer Saal aus dem Schloß Ambras Ganz konstruktiv bleibt die Verwendung von sichtbaren Dachstühlen zur Deckenbildung. Sie ist eine besondere Eigentümlichkeit nordischer Völker und des Mittelalters und in unserer Heimat seltener. Insbesondere seefahrende Nationen, die im Schiffsbau bewandert sind, haben das Dach- gestühl ausgebildet und geschmückt (Skandinavien, Angelsachsen). Wenn wir die Ausgestaltungen der Decken vorn Standpunkt der dekorativen Durchbildung vergleichen, so müssen wir auf sehr frühe Entwicklungsstufen der Bautätigkeit zurückgreifen, um den Ursprung der Formgebung zu klären. Der Zeltbau mit seiner textilen Umschließung hat im gespannten Stoff ein dekoratives Schema geschaffen, das für die Deckenbildung aller Zeiten wichtig blieb, welcher Zusammenhang auch in dem Worte Decke durch den deutschen Sprachgebrauch angedeutet ist. Vom leichten und lichten Velum, das heute noch im Orient Straßenzüge überspannt, bei der Arena, den Festbauten und Prozessionen stets eine große Rolle spielte, bis zum schweren gewebten oder gestickten Prunkstoff, der den Ehrenplatz auszeichnet, den Baldachin kostbar macht, ist die textile Deckenbildung mannigfaltiger Steigerung fähig. Sie hat vor allem den Flächenschmuck entwickelt, die Elemente der Rahmung, Teilung und Füllung in flacher Wirkung ausgebildet und in der