149 Materialwirkung und Farbe erhalten, die ja durch das Alter gesteigert wird. Aufgemaltes Ornament ist seltener und folgt stets der Konstruktion. Gestochenes, ausgegründetes Ornament, nicht äußerlich aufgeleimtes, ist typisch. In vielen Tiroler Burgen (Reiffenstein, Tratzberg), in Sterzing und anderen Orten sind schöne Leistungen dieser Art zu Enden. Der Raumeindruck der mittelalterlichen getäfelten Stube wird zumeist von dem tiefen Braun des Holzwerks beherrscht, während die Renaissance- stube mehr der farbigen Bemalung und Vergoldung, dem Intarsiaschmuck, 8 a r D. .m ß m a P . .m e 1 s M m m e d s u a r u h. r m n I der Überwindung des Materials zustrebt. Das Gold wird immer vorherr- schender, das Bedürfnis nach Freiheit der Linie und nach Helligkeit immer größer, bis endlich die Rache Holzdecke immer mehr von der Stuckdecke verdrängt wird. Dieseßbehält anfänglich noch die Felderteilung bei, wird aber immer freier und ungebundener und verzichtet schließlich ganz auf jede Erinnerung an das Holz und verwendet die vom Gewölbe stammende Forrngebung. In der großen Hohlkehle, die von der Wand zur Decke überleitet, wird eine Annäherung zur Gewölbeform gefunden und in der freien Rahmung und zarten Stuckplastik Endet die Spätrenaissance, Barockzeit und endlich der zu