-_,v gehen läßt. Hier löst der Maler die Aufgabe der Verbergung des raum- begrenzenden Abschlusses durch Vortäuschung einer phantasievollen far- bigen Scheinwelt, die schließlich in Lauben und Palmenhainen, in Garten- szenen und weiten Fernblicken ganz frei und hemmungslos waltet. Wo die strengere Zucht architektonischer Gliederung gewahrt bleibt, wird stets auch zwischen Gewölbe und Wand, zwischen Pfeiler und Decke der sinngemäße Unterschied betont bleiben. Österreich hat eine glanzvolle Entwicklung seiner Baukunst dem XVII. und XVIII. Jahrhundert zu verdanken, der Zeit Karls VI., Leopolds, Maria Theresias - dieser Zeit kühner Raumschöpfungen und freier Formgebung. Darum ist Österreich besonders reich an Bauwerken, in denen die Wölbe- kunst und Deckenrnalerei eine große Rolle spielen. Während wir verhältnismäßig arm an kirchlichen und profanen Bau- werken der Renaissancezeit sind, welche noch die strengere Gliederung der Kassetten und plastischen Felderteilung an denGewölben liebte, welche an den Halbkreisbogen und den Kugelabschnitten festhielt, ist eine reiche Zahl kirch- licher und profanerWerke der Barockzeit vorhanden, die freiere Kurven liebte, ungegliederte Gewölbeflächen schuf und dem malerischen Schmuck freieste Entwicklung gönnte. Vortreffliche Stuckarbeiten, ausgezeichnete Malereien Gemalte Decke 1m k. k. Belvedere zu Wien