begründete Hütte in Lauchhammer, seitdem der Graf von Einsiedel sie übernommen hatte, bahnbrechend den Kunstguß. Wann Einsiedel den Bildguß aufnahm, ist nicht genau festzustellen, aber sicher ist, daß die antikisierende Richtung diesem Be- ginnen zu gute kam. Graf Einsiedel sammelte Gipsabgüsse antiker Klein- plastiken, aber auch von Büsten und Statuen, teils umisie unmittelbar für den Eisenguß zu verwenden, teils um die von ihm beschäftigten Modelleure zu ähnlichen Schöpfungen für den Eisenguß anzuregen. Für ihn waren die Bildhauer Wiskotjl und Wällensberger hervorragend tätig. 1782 wurden in Lauchhammer bereits Statuen gegossen und zur Verzierung von Öfen ver- wendet. Die eisernen Statuenöfen, welche sich im königlichen Schlosse zu Berlin in einem Saale des ersten Stockwerkes und in der Bibliothek im zweiten Stockwerke, ferner im neuen Palais zu Potsdam befanden oder noch befinden, sind 1787 und 1788 entstanden und stammen von dort. Hinsichtlich desFormensunter- , _ _ _ _ Horowitz, 184g (Technisches Museum, scheidet man, wie WM) bereits erwähnt, Lehmformerei und Sandformerei, daneben Mas- senforrnerei, Schalenguß und Kunstguß, worauf schon 1823 Keeß aufmerksam gemacht hatß Bei allen diesen Formarten sind eigene Modelle er- forderlich, welche von Bildhauern und anderen Arbeitern verfertigt werden, weshalb größere Gießereien auch in Österreich schon seit dem Ende des XVIII. Jahrhunderts immer "mit Bildhauern, Graveuren, Schriftstechern etc. versehen waren. Die Lehmformerei Endet da An- Wendung, wo Sandformen gar nicht oder nicht leicht gemacht werden können, zum Beispiel bei Kanonen, großen Kesseln, Mörsern, Töpfen, Röhren, Feuer- pöllern, Brennkrügen, Walzen, Wellzapfen, Zylindern, Horowitz (Technisches 4' Vgl. „Darstellung des Fabriks- und Gewerbewesens im österreichischen Museum, Wien) Kaiserslaate". Herausgegeben von Stephan Edlen von Keeß. 2. Teil, z. Band.