201 Mariazell und Hoi-owitz, große Bohr-, Dreh-, P0- lier- und Schrau- benschneidwerke. Das Mariazeller Gußwerkwarnoch überdies mit einem Adjustierungs- instrument verse- hen, um Guß- und Hammereisen ge- nau zirkelrund ab- zudrehen. Sehr lehrreich sind auch die Mit- teilungen, welche der Geheime Ober- bergrat Martius in den Verhandlun- gen des Vereines zur Förderung des Gewerbefleißes in PreußenQahrgang 1824) „zur Ge- schichte der Eisen- gießerei im Allge- meinen und ins- besondere derBild- gießerei von Ei- senw" gemacht hat. Er widmet zunächst der Anfertigung der Formen für den Eisenguß eine Untersuchung und verweist darauf, daß man sich in früherer Zeit ausschließlich der Lehmformen bedient und nur bei ganz groben Gegenständen versucht habe, sie auf dem offenen Herde in Sand zu formen. S0 wurde vor allem die Eisenmunition, volle und hohle, in Lehm gegossen; bei der letzteren fertigte man sowohl den Mantel, welcher die äußere Gestalt, als den Kern, welcher die innere I-Iöhlung bildet, aus Lehm. Hierüber hat auch der kaiserlich österreichische Oberfeuerwerkmeister Michael Michen in seiner „Kuriosen Geschützbeschreibung" vom Jahre 1705 gehandelt, der nur diese Formmethode kennt. Zum Gießen der vollen Munition, der Kanonen- und Kartätschenkugeln, bediente man sich später rnetallener oder eiserner Schalen, der sogenannten Koquillen. Die uralten Erfahrungen der Formereimethode der Glockengießerei sind zweifellos für die Geschütz- Blansko (Wiener Stadtpark) "' Vgl. auch C. j. B. Karsten „Archiv für Bergbau und Hüttenwesen", Berlin, Reimer 1825, Seite 49x Ff. 11