formen. Der Former Röhl machte die Form über dem Wachs auf die alte Weise aus Lehm und schmolz das Wachs aus. Aber gleichzeitig drang jene neue_Art zu formen durch; so das auf dem katholischen Friedhofe zu Berlin vor dem Oranienburger Tor zur Auf- stellung gelangte, über ein zinnernes durchwegs mit Kernstücken, geformt. Dann folgten größere Stücke, die Adler für ein in Potsdam errichtetes Monument, die Löwenköpfe nach Entwurf Schlätzers für das Portal des Bülowkanals zu Rüdersdorf und die vier lebensgroßen Löwen von Schadow für das dem russischen Feldmarschall Kutusow wurde ein Kruzifix, Modell in Sand, Hof in Krain (Krainisches Landesmuseum "Rudolfmum" in Laibach) Smolenskoy in Bunzlau errichtete Denkmal. Alle diese Modelle wurden noch aus Lehm geformt und die Eisenstärke des Gusses war noch sehr ungleich, Huf in Krain (Krainisches Landesmuseum „Ru- dolünum" in Laibach) aber der Formerrneister Röhl wußte seit 1816 auch hierin bedeutende Verbesserungen zu erzielen, indem er ganz so verging wie 113 Jahre früher Jakobi beim Erzgusse des Denkmals des großen Kurfürsten. Gleichzeitig war Stilarsky zur Büsten- formerei in Sand vorgeschritten. Der Büstenguß wurde die hohe Schule der Berliner Eisengießerei. Die Rauchschen Büsten Friedrich Wilhelms III., Goethes, der Großfürstin Alexandra sind die ersten bereits wohl gelungenen Beispiele dieser tech- nischen Vervollkommnung. 1820 ging man zum Formen großer Statuen über, so entstanden die Eisengüsse der von Rauch, Tieck und Wichmann modellierten Statuen (Genien) des nach Schinkels Entwurf auf dem Kreuzberge bei Berlin errichteten Nationaldenkmals. Österreichs Stellung in der Geschichte der Eisengewinnung und Eisenindustrie ist bekannt und in der Welt anerkannt. Daß es aber auch auf dem Gebiete der Gußarbeit und vornehmlich auch des Kunstgusses eine große Rolle gespielt hat, ist mit der im Laufe des XIX. Jahrhunderts eingetretenen Geringschätzung dieser Technik für künstlerische und kunsthandwerkliche Zwecke