235 des Taufbeckens auf denselben Meister schließen. Hier haben wir es vielleicht mit einem eingewanderten deutschen Zinngießer zu tun oder er hat in Augsburg oder Nürnberg in Arbeit gestanden. Von kirchlichen Arbeiten wären noch die Prunk- und Altarleuchter und Zinnsärge (Abb. 3) zu nennen, welche meistens reichen plastischen Schmuck aufweisen. Besonders die Prunkleuchter in italienischer Renaissance und Barock- stil zeichnen sich durch ihre Formenreinheit aus. Die Ausführung dieser Arbeiten zeugt meistens von der größten Kunst- fertigkeit des Meisters, mitunter ist sie sehr mangelhaft. Abb. 6. Große Kanne und Meisterkannen der Bäckerzunft in Böhmisch-Leipa; Leipaer Arbeiten Die zwei Paare Prunkleuchter (Abb. 4 und 5) im westböhmischen Gewerbernuseum zu Pilsen geben uns ein klares Bild. Ein Paar ist hervor- ragend ausgeführt, während das zweite Paar dem ersten mangelhaft nach- gebildet ist. Leider sind diese Arbeiten zum größten Teile nicht gezeichnet, es läßt sich infolgedessen deren Herkunft nicht feststellen. Von weltlichen Gegenständen wäre die älteste erhaltene Arbeit, die Zunftkanne aus Schlan (1430, im städtischen Museum zu Prag) zu erwähnen. Auch deren Herkunft läßt sich nicht feststellen. Aus dem XVI. Jahrhundert und später sind die erhaltenen Arbeiten recht zahlreich. Neben den Kannen, Willkommhumpen, Krügen, Bechern und anderem mehr sind es hauptsächlich I-Iaushaltungsgegenstände. Während die Arbeiten zu kirchlichen Zwecken meistens reiche pla- stische Verzierung aufweisen, fehlt diese bei den weltlichen Arbeiten fast ganz. Die Körper der Kannen haben Walzenform, nach unten breiter