Auch die Gedenktasse auf die Königin Luise mit hellgrauern Grund und einer Immortellenbordüre gehört hierher. Sie trägt in der Schale das Geburts- und Todesdatum der Ent- schlafenen und auf der Obertasse ihr Reliefbildnis nach dem Modell von Leonhard Posch mit der Beischrift: „Sie lebt auf immer in den Herzen treuer Patrioten" Abb. x6. Tasse mit Freundschaftsallegorie, Berlin, um 18:5 (Sammlung Foerster, 20) Btflih) Wie empfind- sam auch die heute als so wenig gefühlvoll geltenden Berliner sein konnten, beweist eine Tasse des I-Iohenzollem-Museums, welche der Königin Luise in der traurigen Zeit ihres Aufenthaltes in Memel von der Stadt Berlin übersandt wurde. Sie ist mit blauem Lapislazuligrund bedeckt, der von den Porzellanmalern mit Vorliebe nachgeahmt wurde, und reich mit Reliefgoldornamenten geschmückt. Auf der Obertasse sind Medaillons mit symbolischen Dar- stellungen angebracht, die in radiertern Gold auf Lüstergrund ausgeführt sind: vorn ein Genius, der die Statue der Hoffnung bekränzt, links ein Füllhorn, rechts ein flammender Altar, der mit einem Storch, dem Sinnbild der Dankbarkeit, verziert ist. Der Spiegel der Unterschale trägt in goldenen Lettern die Inschrift: „Beglücke bald, Du Edelste, Die Treuen wieder, Die dankend ihre Herzen Dir Auf immer weihten. Berlin 1807." Noch poetischer ist der Schmuck einer königsblauen Tasse mit dem nach einem Stich von F. jügel 1794 ausgeführten Bildnis der Elisa von der Recke, der empfindsamen Freundin des Dichters Christoph August Tiedge (Abb. 21). Hier zeigt die Untertasse in zarter Graumalerei einen Freund- schaftstempel mit der Inschrift: „Nur weise Tugend fühlt In diesem Heiligtum Des Lebens schönsten Reitz!"