doch eine Ausnahme machen zu sollen und meint, daß der „inzwischen . . . von der Fabrik selbst genommene Allerhöchste Augenschein deren Fort- setzung in ihrem dermaligen Stande hoffen" lasse. Die fortschreitende Verminderung des Erträgnisses und die von der Kameralbuchhaltung bei der Jahresbilanz des Jahres 1792 „gemachten Erinnerungen" erscheinen Kaiser Franz aber doch „eben so wichtig als bedenklich", so daß er eine besondere „Zusammentretung" und die Vorlage eines Gutachtens anbeliehlti" Wir finden dann sehr ausführliche „Anmerkungen der k. k. Staatshaupt- buchhaltung in Cameralibus germanicis über die Äußerung der k. k. Linzer Wollenzeugs-Fabrick Direction in betref der Gegenstände, welche bei der allerhöchst anbefohlenen Zusammentrettung zu verhandeln sind"""". Es wird hier zunächst die Frage sehr ausführlich behandelt, zu welchem „End- zwecke" die Fabrik überhaupt gegründet und bisher erhalten worden sei. Und trotzdem es kein Aktenstiick gäbe, worin dieser Endzweck deutlich bestimmt worden wäre, wird dieser doch nicht im Gewinn, sondern in der nützlichen Beschäftigung Tausender Menschen gesehenfhkf Doch können wir hier auf diese bemerkenswerten Auseinander- setzungen, auf die Vorschläge zur Verbesserung, auf die Untersuchung der Ursachen des verminderten Verschleißes, die sich übrigens zum großen Teile mit dem decken, was wir bereits erwähnt haben, nicht näher eingehen, obwohl dabei einige aufklärende Streiflichter auf die ganze Lebensweise und Lebensauffassung des Österreichers in jener Zeit fielen. Auch wird die Frage gestreift, ob Linz überhaupt der geeignete Ort für eine solche Manu- faktur seirl- ' Nr. 906 vom August 1793. - Die schwierigen Verhältnisse in Ungarn nehmen übrigens immer zu, so daß selbst die „solidnluw l-landlungshäuser in Zahlungsstockung geraten. Zu 547 vom März 1795. M Zu 40 vom April 1195 (vom sw- Mai 1794)- m" „Man glaubet daher nicht irrig daran zu seyn, wenn man folgende allerhöchste Absichten, als die wahren Endzwecke des Daseyns der Linzer Aerarialfabrick voraussetzt, und zwar: rmß damit die Wollenzeugrnanufacktur desto sicherer im Schwunge erhalten werde, weil vielleicht, wenn solche den alleinigen Privatunternehmen überlassen würde, zu besorgen wäre, daß dieser Nahrungszweig der Unterthanen, wie es unter der orientalischen Compagnie geschabe, wieder in Verfall geriethe. 21m5 damit Privatfabrlcken, und Fabrikanten ein Muster vor sich haben, welchem sie, wenn sie die cou- currenz im Verschleiße aushalten wollen, sowohl im Preise, als in der Qualität der Waare nacharbeiten müssen. 31m8 damit bei den bestehenden Zwanggesetze, und Verbothe der ausländischen Waaren der Bedarf aller Wollenzeugartikel, welche vieleicht Privatfabricken gar nicht, oder nicht in hinlänglicher Qualität erzeugen würden sichergestellet werde." 1- Auffällig ist die Stellung zur Frage der Verdrängung der Wollzeuge durch die baumwollenen. Unter anderm wird ungefähr Folgendes auseinandergesetzt: Da man die Güte der englischen und sächsischen Schaf- wolle und daher auch die ausgezeichneten Eigenschaften der englischen und sächsischen Wollgewebe doch nicht erreichen könne, so wäre es besser, wenn man die Baumwollweberei begiinstige; denn auch die genannten Länder milßten ihre Baumwolle aus der Fremde einführen, so daß sie in diesem Falle keinen Vorzug genössen. Bsumwollwaren könnten also auch von Österreich aus ins Ausland gehen, während man dies bei Wollwaren (im Gegensatze zu Sorgenthal) für unmöglich hält; die Staatsbauptbucbhaltung sieht daher in der Verdrängung der Wollenzeuge durch die baumwollenen im allgemeinen ein "Sehr erwünschtes Phänomen". Es ist wohl schwer, sich diesen Gedankengang eigenzumachen; immerhin ist er bemerkenswert, ebenso wie es der Versuch ist, die höheren Kosten der österreichischen Erzeugung und die Schwierigkeit des Wett- bewerbes auf manchen Gebieten, wenigstens teilweise, gerade aus der gesegneten Natur des Landes und der . verhältnismäßig hohen Lebenshaltung der Bewohner zu erklären: „ad c, et d. Mit Wollenzeugen einen auswartigen Absatz zu gewinnen, bleibt immer eine Chirnaere, auch sogar in dem Falle, wenn man die hierländige Schafzucht der sächsischen, oder englischen gleich brächte, oder