Die reich- x haltige Samm- lung, die das Budapester Museum von Bildern der mailändischen Lionardo- Schule besitzt, wurde durch einI-Iauptwerk Gaudenzio Ferraris ver- mehrt, durch die Pieta der Sammlung Crespi, zu der dieAccademia Albertina in Turin den Kar- ton besitzt": Der Einfluß des großen Florentiners ist auf diesem der späteren Zeit Ferraris angehörenden Gemälde nur mehr im Ant- litz und in der großen Geste der Magdalena zu erkennen. Aus dem weichen malerischen Sfumato Lionardos hat sich unter dem Einfluß der Hoch- renaissance ein stark plastischer Stil herausgebildet. Die großen, vollrund modellierten Gestalten erfüllen die Bildfläche so völlig, daß die Köpfe des Nikodemus und des Joseph von Arimathia sichtlich Mühe haben, über die I-Iauptüguren hinweg auf den Beschauer herauszublicken. Im Sinne der I-Iochrenaissance sind auch die Farben der Bilder gewählt. Sie sind ge- schickt _ es herrschen Gelb, Orange und-Rot vor e um das blonde Inkarnat Christi gruppiert. Ebenfalls aus der Sammlung Crespi stammt eine kompositionell recht unbeholfene Beweinung Christi. Die Bestimmung auf Marco Marziale, den später in Cremona tätigen Schüler Gentile Bellinis, wurde von Geigeriiii ohne Berroldo di Giovanni, Der Raub der Europa i: Vemuri, „La Galleria Crespi in Milano", Mailand xgoo, Seite 267 H. i" "jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen", XXXIII (xgxz), Seite 132.