430 franziszeischen Zeit lange Zeit unterschätzt worden. Wenn man heute ihren rasch verschwindenden Spuren folgt, ihre Ehrenrettung ins Werk setzt, so ist die inzwischen gestürzte, den Epigonen aus dem Gedächtnis ge- schwundene Baukunst „von Amts wegen" nicht gerade derAnziehungspunkt. Mit dem Chaos, das nach der Befreiung von amtlicher Bevormundung allmählich anwuchs und schließlich in eine ganz neue, strengere Bau- gesinnung ausmündete, der wir heute zustreben, ist uns eine genügende Distanz gegeben, die ein gerechtes Urteil ermöglicht. Auch wir fühlen wieder ein Bedürfnis nach Einfachheit und Strenge, nach Ordnung und Zielsicherheit und da liegt es wohl nahe, uns mit diesen Franzensbad, Franzensbrunnen, alter Zustand Qualitäten zu beschäftigen, die unsere .Vorfahren durch ein halbes Jahr- hundert hindurch festzuhalten vermochten. Auch ihnen ist dieses Bedürfnis durch ein maßloses und Willkürliches Überschreiten natürlicher Grenzen geweckt worden, dem sie energisch entgegentraten. Und wenn wir der immer ruhiger, immer bescheidener, wenn auch trockener werdenden Bau- gesinnung nachfühlen, so muß dabei der Umstand wohl berücksichtigt werden, daß jene Zeit für starke künstlerische Persönlichkeiten keinen besonders günstigen Boden bereitete. Es ist in diesen Blättern schon früher „der Kunst vor hundert Jahren" durch E. Leisching mit Wärme eine Lanze gebrochen worden. Auf allen Gebieten der Kunst und des Kunstgewerbes dieser Zeit wurden vom Autor Zusammenhänge aufgedeckt, Namen, Daten und Persönlichkeiten heraus- geholt, die der Vergessenheit rasch anheimgefallen sind. Einem Bau-