43x künstler jener Tage, dem Architekten Kornhäusel, ist später von P. Tausig eine besondere Studie gewidmet worden. Sicherlich werden auch weiterhin lohnende Nachforschungen angestellt werden, die tiefere Einblicke und aufklärende Darstellungen bringen. Ein kleiner Beitrag soll hier mit dem Hinweis auf einen bestimmten Bautypus gegeben werden, der allerdings für die Wiedererweckung des Andenkens künstlerischer Persönlichkeiten keine besonderen Gelegenheiten bietet, für die Baugesinnung und die Arbeitsweise jener Zeit aber sehr charakteristisch genannt werden kann. In das Ende des XVIII. und den Beginn des XIX. Jahrhunderts fällt die erste Blütezeit der böhmischen Bäder. Eines von ihnen, das „Franzensbad", Franzenshad, Louisenquelle, gegenwärtiger Zustand trägt den Namen seines „Taufpaten", des Kaisers Franz. Karlsbad heißt wohl nach einem älteren Herrscher unseres Kaiserhauses (Karl IV.), beginnt aber erst unter Kaiser Franz eine lebhaftere Bautätigkeit für die Ausnützung der Quellen zu zeigen. Ähnlich liegt die Sache in Marienbad und Teplitz. Überall handelt es sich vorwiegend um Bauten, die von städtischen oder Landesbehörden zumeist mit kaiserlichen Subventionen errichtet wurden, die privaten Leistungen fügen sich diesem Rahmen organisch ein. So gibt die Betrachtung dieser oft reizvollen und von gewöhnlichen Aufgaben abweichenden Bauwerke zugleich einen Einblick in die An- passungsfähigkeit und Beweglichkeit der so sehr als nüchtern und trocken verrufenen offiziellen Bauweise der Zeit. In einer Beschreibung Franzens- bads aus dem Jahre 1865 finden wir folgende Stelle: „Bis in die Fünfziger Jahre herauf wurden die Gebäude meistens im rechtwinkligen Nützlichkeitsstyl, eilfertig ohne irgend welche ornamentale