432 Beigabe aufgeführt. Erst die neueste Zeit war bei Neubauten und den unver- meidlichen Restaurations- arbeiten darauf bedacht, eine geschmackvolle Com- bination verschiedener Stylelemente herzustellen und schon fertige Gebäu- de nach Möglichkeit zu schmücken." Gerade dieser spätere Mischstil ist uns heute so wenig verständlich, so un- sympathisch und für eine Periode kennzeichnend, „welcher kein Styl eigen- tümlich ist". „In den wenigen öffent- lichenGebäudenFranzens- bads, wozu auch die Quel- lenfassungen zu rechnen sind, wurde von jeher aesthetischen Gesichts- punkten mehr Rechnung getragen. So bei der Kir- che mit ihrem Säulenpor- tal; in den Tempeln der Franzensquelle mit ihren kannelirten Säulen, der Louisenquelle und bei der großen - Salz- und Wiesenquelle verbindenden - Colonnade mit ihrem mächtigen Mittelbaue. Bei ungünstigem Wetter gestattet diese Colonnade, der Säulengang der Boutiquen an der Franzensquelle eine gedeckte Promenade, bei welcher zugleich das Auge in den mannigfaltigsten Produkten des Kunstüeißes seine Zerstreuung findet." In dieser kurzen Beschreibung sind die beiden typischen Bauanlagen, der „Brunnentempel" über der Quellenfassung und die „Kolonnade", bezeich- net, die in Franzensbad eine sehr einfache und gefällige Form erhielten. Der kreisrunde Tempel mit dem flachen Kuppeldach kehrt in den Quell- fassungen der meisten Bäder jener Zeit wieder, ist dort unmittelbar mit der Säulenhalle verbunden, welche die Wandelbahn überdacht. Solche Anlagen waren gewöhnlich das erste, was zur Errichtung gelangte. Ursprünglich nicht selten bloß primitiv, mit I-Iolzarchitekturen provisorischer Art versehen, erfahren sie bei der ersten Gelegenheit zumeist in den ersten Franzensbad, Stahlquelle