Jahren des XIX. Jahrhunderts jene würdigere Ausbildung, bei der die dorische Säulenstellung eine Hauptrolle spielt. In Franzensbad hat sich der Ort an diese Brunnenanlage ankristal1i- siert. Die kaiserlichen Entschließungen zur Gründung des Kurortes erfolgten 1792 und 1793. Der allmähliche Aufbau der Kuranstalten und Privatbauten setzte naturgemäß nur allmählich und nicht stürmisch ein. Ein ähnliches Schicksal hatte die Entwicklung Marienbads. Auch hier wurden früher verwahrloste, in unwirtlicher Gegend aufgetretene Heilquellen durch behördlichen Einiiuß - allerdings nach mutig durchgeführten Vor- arbeiten der einsichtsvollenbahnbrechendenPersönlichkeiten - systematisch nutzbar gemacht. Auch hier bildet der eigentliche Kurort eine Neuschöpfung, die sich an die Quellenfassungen angliedert. . In Dr. Danzers Geschichte von Marienbad findet sich (1842) folgende Stelle, nachdem die Gründung eines öffentlichen Kurortes Marienbad (1818) erwähnt ist: „In Folge der gepflogenen Verhandlungen wurde ein dem Terrain an- gemessener Situationsplan für die äußere Gestaltung des Curortes entworfen und neue Baulinien ausgesteckt; ferner zugleich angeordnet, sämmtliche Entwürfe zu den öffentlichen und Privatgebäuden der k. k. Landeshau- direction zur Prüfung vorzulegen, die Ausführung derselben aber unter die Aufsicht des obrigkeitlichen Baumeisters Turner gestellt. Die Sprudelstätte des Kreuzbrunnens'wurde 1818 mit dem naheliegen- den, ihm in jeder Beziehung vollkommen gleichen, sogenannten Brechsäuer- ling vereint, ganz neu gefaßt, mit einer zierlichen, kuppelartigen Bedachung überbaut, ein vergoldetes Kreuz auf die Kuppel gesetzt, und anden Tempel eine auf Säulen ruhende Colonnade angebaut, so daß beide auf 72 jonischen Marienbad, Kreuzbrunnen, ältester Zustand