setzt wurde. Die
kreisförmig an-
geordnete Säu-
lenstellung war
in der Regel
dorischer Ord-
nung, seltener
korinthisch oder
jonisch.
Manscheu-
te sich auch
nicht, Vergla-
sung. zwischen
den Säulen an-
zuordnen, wenn
dies nötig wur-
de' Eine zumeist Teplitz, Schlangenbad, alter Zustand
flache blechbe-
deckte Kuppel überdachte den Rundbau. Die Kolonnaden schlossen sich als
Fliigelbauten an. In Baden bei Wien sind solche Anlagen erhalten, die
nicht weit von diesen böhmischen Typen abweichen.
Wo es galt, Aussichtspunkte oder Parkanlagen zu schmücken, war zu-
meist ein kleiner Giebelbau mit vorgeschobenen Säulengruppen üblich, wie
einer noch heute unter dem Namen Husarentempel bei Mödling erhalten
ist. In den böhmischen Bädern waren diese Bauten reicher und zierlicher.
Der Findlater-Tempel trägt einen Giebel über vier freistehenden jonischen
Säulen. Der Giebelbau der Stahlquelle in Franzensbad wird von zwölf
dorischen freistehenden Säulen getragen.
Der Dorotheen-Tempel in Karlsbad ist ein freistehender Kuppelbau
über acht jonischen Säulen, der eine nahe Verwandtschaft mit dem schönen
korinthischen Rundtempel im Laxenburger Park bei Wien besitzt.
Auf den Besitzungen des Fürstenhauses Liechtenstein sind in der Nähe
Wiens und bei Feldsberg (Niederösterreich) Gloriettebauten, Rendezvous-
plätze für jagdgäste in reizvoller Anordnung erhalten, die denselben
Stempel antikisierender Strenge und einfacher Formgebung tragen, der gut
in die Landschaft stimmt, zu der diese Bauten gehören.
Es ist dies zugleich ein Beweis für die feine Empfindung der Schaffenden,
daß ganz einfache, oft wiederholte Typen und Motive doch immer in
Proportion und Größe, in Umriß und Grundriß so variiert werden, daß sie
stets aus der Örtlichkeit hervorgegangen scheinen; man verstand es sehr
gut, einen Point de vue, einen Zielpunkt für den Anblick aus der Ferne
richtig zu wählen und zu dimensionieren. Und man fügte die Säulenreihen
und Tempel auch dem geradlinigen Straßenzug, dem Platzbild ein, so daß
sie dort selbstverständlich und organisch wirken.