200 H. Rh. Am 12. Mai 1600 erhält er als landschaftlicher Münzverwalter für „x40 guldin Ehrpfennige" vom Hofpfennigmeister 28 H. Arbeitslohn. Die Ehrpfennige sind offenbar zur Verteilung bei den Vermählungsfeierlichkeiten des Erzherzogs Ferdinand bestimmt gewesen und wogen 14:0 Dukaten. Nachdem Simon Balthasar zirka 2 Jahre provisorischer Münzverwalter gewesen war, nahm ihn die steirische Landschaft im Jahre 1602 „zur besseren Ordnung des Münzwesens" zum definitiven Münzmeister auf und motivierte dies mit den Worten: „Da er für ain erbarn, aufrechten Mann belobt ist". Er möge sich „vor unpassierlichen Abgang und übermäßigen Vortl wol hüten". Zwei Jahre später, im Jahre 1604, hält er um die vakante Wiener Münzmeisterstelle an und klagt in seinem Gesuche: „Er sei seit 6 Jahren im Grazer Münzarnt in Diensten, habe aber trotz wiederholtem Anlangen keine Instruktion und keine Amtsbesoldung von der Landschaft erhalten können"; „Darbej? er dann anders nichts als große Sorg und seines armen Weibes und seiner Kinder höchstes Verderben zu gewartten habe." Da wir ihn später noch immer als Grazer Münzmeister antreffen, hat er die Wiener Stelle nicht bekommen. Im Jahre 1607 hören wir wieder von ihm, daß er für Anfertigung eines Hofkammersiegels 44 H. 30 kr. und ein Jahr später für Lieferung verschiedener „Amtspötschaften" 28 H. ausgezahlt erhalten hat. Endlich am I8. November des Jahres 1607 beim Übergang der land- schaftlichen Münze an den Landesfürsten bekam er die gewünschte Münz- ordnung und seine Besoldung. In der Münzordnung heißt es über ihnz" „Anfänglich ist vor allem notwendig, daß das Münzmeisteramt einer quali- Hcierten, der Feuerarbeit erfahrnen, geschwornen Person vertraut werde; dazu ist nun von uns Simon Balthasar, hier als Goldschmidt berühmt, beeidet und aufgenommen worden." Weiter lesen wir: „Und weil das Münzwesen in geringer Arbeit und kleinen Silbergefällen ist, so wird dem Münzmeister aus allerlei Bedenken und damit er nebstbei sein Handwerk verrichten kann, für seinen ordinaren Unterhalt oder Besoldung 300 H. samt Holz und Licht bestimmt, die er jährlich und quatemberlich aus dem Einnehmeramt bezieht." „Wenn er bei der Jahresrechnung gezeigt hat, daß er seinen Fleiß, Mühe und Kunst zur allseitigen Hebung des Münzwesens angewendet hat, soll er alsdann eine Ergötzlichkeit zu gewarten haben." Die Erlaubnis des Landes- fürsten, sein Handwerk neben dem Münzmeisteramte betreiben zu dürfen, muß hier besonders unterstrichen werden. Hiemit ist aber die Vertrauensstellung, die unser Meister sowohl bei der Landschaft wie auch bei der Regierung inne- hatte, nicht erschöpft, denn wir finden in den Grazer Hofkammerakten vom Juni 1615 einen Auftrag an den Pfennigmeister, dem Simon Balthasar zur Besichtigung eines Bergwerks bei Rottenmann 50 fl. Zehrung auszuzahlen. Zum Nachfolger im Münzmeisteramte in Graz wird der Sohn des Ver- storbenen, Wolfgang (Wolf) Balthasar, ebenfalls ein gelernter Goldschmied, aufgenommen, der schon bei Lebzeiten des Vaters im Münzamte tätig ' Siehe „Mitteilungen des Klubs der Münz- und Medaillenfreunde in Wien", II. Jahrgang, 1891, Seite gn. "Kleine Beiträge zur Münzkunde des Kronlandes Steiermark" von Th. Ungar.