sich aber leider nicht nachweisen läßt, da alle Aufschreibungen fehlen. Der im Jahre 1709 sich um ein „Goldarbeiterjus" bewerbende und dann bis zum Jahre 1721 bekannte Bürger und Goldarbeiter Johann Franz Krebs dürfte der Sohn des Verstorbenen gewesen sein. Neben diesem tüchtigen landschaftlichen Goldarbeiter lebte zu gleicher Zeit ein ebenso ausgezeichneter landschaftlicher Silberarbeiter namens Johann Friedrich Strohmayr, der am 22. Jänner 1714 gestorben und bei St. Andrä begraben worden ist. Wir wissen über seine Tätigkeit als Silberarbeiter ziemlich viel und sind in der Lage, eine seiner Arbeiten vorzuweisen. In den mit dem Jahre 1691 beginnenden Meisterstückbüchern, die sich mit anderen Schriften in der Innungslade der Goldschmiede im Grazer Landesarchiv befinden und die von dieser Zeit an als eine ziemlich verläßliche Quelle für Nachrichten über das steirische Goldschmiedehandwerk dienen können, lesen wir, daß J. F. Strohmayr am 24. Jänner 1694 mit dreijähriger Funktionsdauer, also bis 1697, und später wieder von 1706 bis zum Jahre 1709 zum Obervor- geher der Grazer bürgerlichen Goldschmiede-Innung gewählt worden war. Die interessantesten Nachrichten bringen uns aber wieder die Ausgaben- bücher der steirischen Landschaft über bei diesem Meister bestellte Arbeiten. Wir erfahren, daß ihm am 1o. September 1685 „wegen gemachter Silber- Schuchschnallen zu der Trompeterliberej? 4 H." und am 12. Juli 1691 „wegen zur Landschaft-Trompeter Liberej? beschlagene 10 Wärgeheng und 20 par . Schuechschnallen", die er geliefert hat, 217 H. 1 ß 18 A7 bezahlt worden sind. Die von mir im Museum am „Joanneumf im Landeszeughause und im Bürgergardemuseum über diese Gegenstände angestellten Nachforschungen sind resultatlos geblieben. Die wertvollste Post in den landschaftlichen Ausgabenbüchern linden wir aber am „letzten Marty 1694". Sie lautet wörtlich: „Joh. Friedrich Strohmayr, landsch. Goldschmieden hab ich wegen der in das Toblbatt verförtigten Mastrandzen, geschätzter Massen die March per 28 H. und also von 6 March auf anschaff und quitung entricht: 168 H." Die steirische Landschaft trug sich eine Weile mit dem Gedanken, das Tobelbad nach dem Muster von Baden-Baden auszustatten, und erbaute dort anno 1629 eine Kapelle, für die diese merkwürdige Monstranz, die sich jetzt im landschaftlichen Taubstummeninstitut in Graz befindet, angefertigt wor- den sein dürfte. Irgend ein superkluger, besonders praktisch sein wollender Herr hat dieses Universalgerät für die Mysterien der katholischen Kirche ausgedacht und in ihm Kelch, Monstranz und Ziborium vereinigen wollen. Die Abbildungen, Vorder- und Seitenansicht, zeigen uns den Gegenstand. Der untere Teil ist ein Kelch, der eine patenenartige Deckplatte trägt, die mit Hilfe von Häkchen, die sich an ihr befinden, die in Öhrchen am Kelch eingreifen, an diesem festgemacht werden kann. Auf dieser Deckplatte festgelötet steht das Wappentier Steiermarks, der zweischwänzige, feuer- speiende Panther mit dem pferdekopfartigen, gehörnten Schädel und stützt