Derartige Gegenüberstellungen von Herrscherköpfen sind um diese Zeit, um 1530, in Augsburg sehr beliebt gewesen. Von Hans Kels gibt es ein 1540 datiertes Medaillenmodell aus Buchsbaumholz im kunsthistorischen I-Iofrnuseum zu Wien, welches in ähnlicher Weise hinter einer Art von Balustrade die Reliefbüsten von Maximilian 1., Karl V. und seines Bruders Ferdinand zeigt," und geradeso erscheinen die beiden Brüder Karl V. und Ferdinand mit ihren Gemahlinnen einander gegenübergestellt auf einem Buchsmodell, das neben der vollen Signatur Hans Kels die Jahreszahl 1537 trägt (Kunstgewerbemuseum in I-Iamburgy" Auch Hans Daucher hat diese Gegenüberstellung zweier Figuren in reiner Proiilstellung bei seinem herr- lichen großen Solenhoferstein-Relief von 1527 gewählt, das früher bei Felix in Leipzig war und jetzt in die Sammlung Pierpont Morgan übergegangen ist;""'"" wir erblicken wieder- um beide kaiserlichen Brü- ._. V der Karl und Ferdinand in f, ritterlicherTrachtzuPferde, "A3 ' wie sie sich die Hände rei- chen. Von diesem Meister- werk deutscher Kleinplastik haben wir auch auszugehen, wenn wir für das Prager Alabasterrelief nach einem Namen suchen, das dessen künstlerische Zugehörigkeit bezeichnen soll. Denn wir haben in demselben offenbar das Werk eines Bildhauers vor uns, der unter dem starken Eini-lusse des Hans Daucher stand und der vielleicht sogar seine beiden Porträtköpfe nach Vorlagen von der Hand dieses Mei- sters geschnitten hat. Für den Kopf des Maximilian haben sich zwei Originale des Daucher erhalten, näm- lich auf dem prächtigen ' I-Iabich, „Hans Kels als Kon- terfetter", Helbings Mouatshefte, lI, Seite 13, Abb. g. "' I-Iabich, a. a. 0., Seite 14, Abb. l l. w" Habich, „Beiträge zu Hans Daucher", I-Ielbings Monatshefte, III, Abb. x 3. Bronzestatuene eines Bauersvon Pancraz Labenwolf, Nürn- Seite 6:, Abb. 13. berg, um 1535 bis 1540 (Galerie des Grafen Nostitz in Prag)