95 mung noch nicht möglich angesichts der geringen Anzahl verwandter Stücke; am ähnlichsten ist den beiden Figuren die Bronzestatuette eines knienden Mannes im Berliner Museum, die im Kostüm und der Faltengebung dem schreitenden Bauer recht nahesteht (Abb. 17, photographiert von G. Schwarz-Berlin, Vöge, 483). Für die kleine Silbertigur der Sammlung Pringsheim könnte s übrigens ein Entwurf "I-' 4." von H. S. Beham an- genommen werden. Drei ovale Speck- steinreliefs mit mytho- logischen Darstellun- gen (Abb. 18, 19 und 20) dürfen wir als Guß- modelle für Plaketten oder Goldschmiedear- beiten ansehen und bei der großen Seltenheit von solchen ist ihre Veröffentlichung für die Wissenschaft recht wertvoll. Die beiden querovalen Stücke zei- gen uns jeweils eine ba- dende oder schlafende Nymphe,'die von einem Manne belauscht wird, und das dritte Relief im Hochformat enthält die Darstellung der an den Felsen gefesselten Andromeda, die von dem aus den Wellen auftauchendenDrachen bedroht wird, während oben aus den Wolken der geflügelte Erretter in Miniaturgestalt herniederfährt, das Schwert in der Rechten. Die Behandlung des Felswerkes und der Vegetation, die Stadt im Hintergrund und die glatte typische Behandlung der nackten Körper reiht diese Modelle einer ganzen Reihe von ähnlichen Stücken in Blei; Bronze- und Silberguß ein, die wohl während der letzten zwei Jahrzehnte des XVI. Jahrhunderts in süddeutschen Goldschmiedewerkstätten entstanden sein dürften. Es ist interessant, hier anzumerken, daß solche Reliefs wie- derum von den Elfenbeinschnitzern des XVII. Jahrhunderts als Vorlagen Abb. 2x. Terrakottagruppe zweier Punen mit Lamm, in der Art des Jean Baptist Pigalle (Galerie des Grafen Nostiiz in Prag) 14