haften, ihrer Neigung zur Repräsentation, hat den Museen den Charakter von großen Magazinen gegeben. Da ist, unübersehbar, Ding an Ding gereiht, in streng wissenschaftlicher Ordnung, jedes einzelne von irgend welchem Interesse, Dokument irgend welcher historischer Tatsachen, eine Fülle von Seltenheiten und Kostbarkeiten. Der jüngsten Epoche aber genügt das nicht. Ist ihr geistiges Schaffen nicht so sehr auf die Tatsachen als auf das Wesen gerichtet, strebt sie in ihrer Stellung zur Welt über das bloße Erkennen hinaus zum intensiven Ergreifen, gehen die Forderungen mehr vom Indivi- duell-Ästhetischen zum Sozial-Ethischen, so kommt diese Wandlung des Geistes auch bereits in der Gestaltung einiger neuerer Museen zum Aus- druck. Diese Museen - und wenn sie noch nicht in voller Ausbildung da sind, ist ihre Verwirklichung doch dringend zu fordern - sind in ihrem Abb. z. Das Märkische Museum zu Berlin. Große Halle mit kirchlicher Kunst Wesen lebendiger, aktiver, sie geben keine Aneinander- reihung von Ein- zeldingen, sondern sind ein organisches Gebilde, das Abbild einheitlicher An- schauung, sie sind weniger auf die Mitteilung sachlich historischer Tat- sachen als auf die Erregung mensch- lich - künstlerischen Fühlens eingestellt. Diesen Zielen ent- spricht zunächst die Auswahl des Inhal- tes: Die Zahl der Gegenstände soll beschränkt sein, jeder Gegenstand muß lebendige Be- deutung haben. So- dann die Art der Aufstellung: Die Dinge dürfen nicht als tote Erinnerun- gen dastehen, kalt in eine fremde Um- gebung verbannt,