vier Gestalten junger Frauen und alter Männer (Abb. 3, 4 und 5) zeigen Gerhards an dem Schönheitskanon der italienischen I-Iochrenaissance Abb. xo. Hubert Gerhard. Löwe mit Schild vor der Residenz in München gebildetenGeschmack, seine Sicherheit in der Beherrschung der Kör- performen und in dem Herausarbeiten der Sil- houettenwirkung in vol- ler Entfaltung. Nament- lich die beiden Quell- nymphen sind Gebilde von natürlicher, ju- gendlich-frischerEmp- Endung, die auf der- selben Stufe künst- lerischer Vollendung stehen wie die Figuren des Kirchheimer Ka- mines. Bei den Greisen fällt wiederum die An- lehnung an Michel- angelo auf; namentlich die Art des Lagerns ist sichtlich nach dessen Fiurni gestaltetfk In der Bildung der Musku- latur hält sich aber Gerhard von den übli- chen Übertreibungen derMichelangelo-Nach- ahmer fern. Außer dem Au- gustusbrunnen scheint Gerhard nichts weiter für Augsburg geschaf- fen zu haben. Er wurde hier durch die beiden BolognaschülerAdrian de Vries, den Gerhard im Jahre 1604 „seinen 4' Vgl. die Abbildungen bei Gottschewski, . ,Ein Original-Ton- rncdell Micbelangelos zu einem Flußgott" im "Münchner jahr- buch für bildende Kunst", 1905.