157 und ist am 27. Juli 1782 im Alter von 42 Jahren in seinem eigenen Hause Frauengasse 267 gestorben. Der Vollständigkeit halber soll noch der Goldarbeiter dieser Zeit Franz Säbin (Sabin) erwähnt werden. Er ist der Sohn des Gregor Säbin, eines Grazer landschaftlichen Malers, und wurde im Februar 1731 in die Innung aufgenommen, nachdem er das Meisterstiick gemacht und 3 H. als Strafe bezahlt hatte, weil er „bei einem Uncorporierten als ein Fret- ter" in Arbeit gestanden war. Von 1742 bis 1748 ist er Untervorsteher gewesen und wurde in den Steuer- konsignationen als unbehauster Bürger geführt. Er starb mit seiner Frau innerhalb acht Tagen im Jahre 1758 mit Hinterlassung von vier unmündigen Kindern. Nun wollen wir uns wieder einem sehr tüchtigen Silberarbeiter, namens Matthias (Anton) Bern- haupt (Pernhaupt), zuwenden. Er war der Sohn eines „bürgerlichen Maurermeisters zu Währing negst ' Wien", wurde am 4. Juli 1728 nach Vorweisung des Meisterstückes in- korporiert, ist „behauster Bürger bei der neuen Welt" gewesen und starb am 14. Mai 1755. Vom Jahre 1742 bis 1755 stand er der Innung als Obervorsteher vor. Wir be- sitzen von ihm mehrere gute Ar- beiten mit verschiedenen Meister- zeichen, die entweder die Buch- staben M. P. H. oder M. B. H. führen und ganz verschieden um- randet sind. Das prächtigste Stück ist die Sonnenmonstranz in Köflach mit dem Meisterzeichen M. P. H. in herzförmiger Umrandung und dem am Gehäusetürchen, am großen Strahlen- kranze und am Fuße aufgeschlagenen Beschauzeichen vom Jahre 172g. Sie ist 71 Zentimeter hoch, der Fuß 26 Zentimeter breit und besitzt ein Gewicht von 4'], Pfund. Die Pfarrchronik berichtet, daß die Monstranz im Jahre 1730 vom Meister Matthias Pernhaupt in Graz um x85 H. angekauft worden ist. Die alte Monstranz wurde bei diesem Anlasse um 58 H. eingelöst. Die Lunula ist mit Edelsteinen besetzt. Das Lunulagehäuse ist vierblattförmig, Abb. 1 1. Franz Pfäfi-inger, Kelch in der Domkirche in Graz