Ein Kerzenträger in Landsknechtform im Ger- manischen Museum, ein bemalter Bleiguß, stammt nachweislich aus Nürnberg. Vielleicht handelt es sich um ein Modell. Autochthon dürfte auch der in Abbildung 31 wiedergegebene Leuchter des Ger- manischen Museums sein. Über die Entwicklung der nichtfigürlichen Stand- leuchtet unterrichten uns die Epitaphien Abbildung 34 bis 37 und 39. In der zweiten Hälfte des XVI. Jahr- hunderts verschwindet das Reliefornament und der reichgegliederte Schaft schrumpft, der abgeknapperten Krämpe gleichzeitiger I-Ierrenhüte etwa entsprechend, zur Eiform zusammen, offenbar unter italienisch- orientalischem Einfluß. Auf diesen hat schon von Benesch hingewiesen. Nächstliegend vergleiche man die" Abbildung zweier orientalischer Leuchter in von Walchers Katalog der patriotischen Kriegsmetall- Sammlung, Tafel X, Nr. 263, und III, 65, sowie in von Benesch' Werk auf Tafel rg, Figur 9, wo sich , __ , , __ Abb. 36. Leuchter vom Epiraph 1m ubrigen eine ganze Musterkarte von Nurnberger des Romhmiedes Hans H". Leuchtern zusammengefunden hat, deren Marken "nlm-lwemsvißmldesxvl- jetzt leider wegen Umzug der Sammlung (ebenso Jahrhunderts wie die der erwähnten Laternen) nicht zu ermitteln waren. Es sei bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß die vorliegenden Studien überhaupt unter erschwerenden Umständen abgeschlossen werden mußten, ehe es dem Verfasser möglich war, andere Samm- lungen] systematisch auf Nürnberger Mes- sing zu durchsuchenf" Der in Abbildung 38 wiedergegebene Leuchter trägt dieselbe Marke (185, c) wie zwei ziselierte Stücke in der bayrischen Landes-Gewerbeanstalt (Abb. 40). Die Sternenmarke läßt sich bis in die erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts zurückver- folgen. Möglicherweise kommt, da den Stern im XVII. Jahrhundert ein Gulden führte, der 1564 Meister gewordene Georg Gulden in Betracht. Das 1607 entstandene Epitaph des Nikolaus Haubenthaler, der damals Inhaber der Sternenfirma war, ent- hält die gleiche Leuchterform, die man " Vgl. auch die erste Anmerkung. Für freundliche Be- antwortung meiner Fragen bin ich noch zu Dank verpiiichter Abb.37. Schild vomEpitaph clesRmschmiedes Herrn Professor Dr. Ph. M. Halm. Geheimrat Dr. Gradmann; Hans Wolf, 1534 Dr. K.Simon, Frankfurt am Main, Fräulein Dr. Schütte, Leipzig.