versumpft; der andere Teil weist ein Gebirge auf, das an Wildheit und Unwegsamkeit seinesgleichen sucht. Saumpfade ziehen sich meist an unheimlichen Abgründen dahin oder führen über schmale Felskanten und Bänder. Die Frau spielt im Leben des Albaners eine ganz untergeordnete Rolle, sowohl im öffentlichen wie im privaten Leben. Sie gilt als unverletzlich, dies ist aber nicht ein Zeichen der Achtung, sondern ein solches der Geringschätzung. Die Frau verfällt auch nie der Blutrache, weil es eineSchandewäre, sich mit einer Frau zu streiten. Die Frau wird nur im Haus verwendet, der Albaner benutzt sie aber auch als Lastträgerin, wenn ihm sein Trag- tier krank wird. Ideale Liebe ist dem Albaner ein fremder Begriff. Der Tod der Ehegattin geht dem Albaner wohl zu Herzen, aber er betrauert nicht die Lebens- gefährtin, sondern sozusagen die verläßliche dienstbare Hausfrau. Die Frau lernt ihren Mann erst bei der Hochzeit kennen, denn die Ehe wird von den Eltern ver- einbart. Die Eheleute gehören in' den meisten Fällen verschiedenen Stämmen an, da sich die Mit- glieder desselben Stammes als Sprößlinge eines Ahns für bluts- verwandt halten und jede Bluts- ;. verwandtschaft ein Ehehindernis 7- - - _ 1' darstellt. Ffühe Heirat und Leopold Forstner, Glockenturm aus Üsküb (Österr. Museum) schwere Arbeit lassen die Alba- nerin bald altern. In mohammedanischen l-Iäusern sind die Frauen mit den Kindern in eigenen Räumen untergebracht. Jeder Albaner muß heiraten, es gibt nur wenige Ausnahmen. Mädchen, die nicht heiraten, erklären dies feierlich in der Kirche und tragen dann Männerkleider und Waffen und stehen unter dem Schutz der Kirche, verwalten oft das Erbe der Eltern und entziehen sich auf 'diese Art einer ihnen nicht zusagenden Verlobung. Das Essen besteht aus Maisbrot, Schaikäse, Lammfieisch, meist gebraten, und Sauermilch; auch spielen rohe Gemüse, wie Salat, Gurken und Tomaten, eine ziemliche Rolle. Getränk gibt es eines, „Raki", das ist Schnaps. 47