21 Auf die Gefäßformen der Manufaktur hat sich Schadows Einiiuß wohl kaum erstreckt. Doch sind zwei Vasen zu nennen, die nach seinen Angaben angefertigt wurden. Über die erste finden wir im Katalog der Akademischen Kunstausstellung von 1791 in dem dort abgedruckten „Auszug aus der Beschreibung eines neuen Gesellschaftssaales in der Wohnung Seiner Hoch- freiherrlichen Excellenz von Heinitz, in dem Dorville'schen Hause, an- geordnet von Johann Christian Genelli, Architekt" folgende Angaben: „Auf einer großen Vase, die auf dem Kamin steht, ist dessen (des Bacchus) Triumph vorgestellt. Er fährt auf einem Wagen, von einem Pardel und einem Bocke gezogen, auf denen zwei spielende junge Faune reiten, begleitet von seinen fröhlichen Genossen. Durnh die Masken am Bauche und die Schwäne, Apollons Vögel, die oben auf dem Deckel liegen, und mit ihren Hälsen gleichsam den Griff desselben bilden, wird übrigens das Gefäß genauer für den Ort bestimmt . . . Die Vase was die Figuren anlangt vom Hofbildhauer Herrn Schado, übrigens aber von Herrn Werner, Modelleur in der Porzellain-Fabrik verfertigt." Das Modell dieser Vase" ist bei der Manufaktur indes nicht zu ermitteln und es muß dahingestellt bleiben, ob es sich hier um eine Porzellanvase handelt oder ob der Manufakturbildhauer und spätere Begründer der bekannten Berliner Juwelieriirma Werner sie in einem anderen Material ausgeführt hat. jedenfalls sollte man meinen, daß Schadow sich dieser Arbeit für die Manufaktur erinnert hätte, als er in seinen Aufzeichnungen die übrigens durchaus irrige Bemerkung niederschrieb, die Fabrik habe eine einzige Vasen- "s '_ g, _ - V form„unwandel- " bar bis auf den heutigen Tagw Berichten aus denIkönig- liehen Kunstsammlun- gen" xgu, 32. jahrgang, Nr. g. daß bereits Riese die Nachbildung dieser Statue im Jahre 1806 be- sorgt habe. Im Konferenz- protokoll vorn 18. März 1796 wünscht der Mini- ster von Heinitz und in dem (von Schmitz ein- gesehenen) vorn m. jän- ner 1805 der Minister von Rheden zwar die An- fertigung dieses Modells, , _ _ „ _- doch ist die Ausführung l . , wViT _ damalsunterhliebemDas- V ._ selbe gilt von Schadows - Luther-Statue, die auch später nicht in Porzellan Abb. 42. j. G. Schadow: Vorlage für die Bemalung von Pfeifenköpfen (Nr. z), Blei- dargestellt worden ist. stift, xßoo, Höhe x41. Breite x9'4 Zentimeter (Bibliothek der Berliner Porzellan- " Schadow, a. a. manufaktur) 0.. Seite XVII.