20. Mai r 52 r, als Dürer in Antorff weilte, finden wir die Aufzeichnung: „Ich hab Meister Conradum, Bildhauer von Me- chel, zuGast gehabt in Pfingsfeiertagen", und am 26. Mai: „Der Meister Conrat hat mir geschenkt schöne Paar Messer, so hab ich sein alten Männlein dargegen geschenkt ein unser Frauen Leben." Am 7. Juni 1521 schreibt Dürer: „Ich hab Meister Conrad zmal und sein Weib ein mal zu Gast gehabt", und fügt hinzu: „Auch hab ich mit dem Kohln contrefet dem Steffan, Kämmerling und Meister Conrad, Schnitzer, und bin am Samstag wieder vonMechell gen Antorff kommen. " So hören wir, daß es von Konrad Meit zwei Porträte von der Hand Dürers gegeben hat, die aufzufinden wohl von größtem Interesse wäre. Im Wiener Privatbesitze befindet sich eine aus Buchsholz geschnitzte Gruppe: „Adam und Eva im Paradiese", die für uns von großem Interesse ist, da sie dem Konrad Meit sehr nahe steht und viele Beziehungen zu unseren Fi- guren des Adam und der Eva sowie zu dem später zu besprechenden Relief des Meisters ]. P. zeigt. Die Gruppe ist aus einigen Stücken zusammengefügt, Adam und Eva als Rundfiguren, das übrige in Hochrelief geschnitzt. Zahlreiche Mo- tive sind dem Kupferstiche von Lucas Cranach: Adam und Eva im Paradiese Abb. g. Frauenügur, Schule Konrad Meits (Paul Ritter von Schoeller, Wien) (B. 1) aus dem Jahre 1502, einige dem Stiche Dürers Adam und Eva aus dem Jahre 1504 (B. I) entnommen. In der Mitte steht ein Baum mit Laub- Werk, darauf ein Papagei, ähnlich wie auf dem Dürer-Blatte. Die Schlange mit offenem Rachen erinnert an die Schlange auf dem Bilde Cranachs. Links vorn Baume die Figur Adams, der auf dem linken Fuße steht, den rechten zur Seite gesetzt hat und dem Beschauer den Rücken zuwendet. Er hat die Linke auf einen Baumstumpf gelegt, mit der Rechten greift er in die I-Iöhe und hat die Finger gespreizt, um einen Apfel zu pflücken. Seine Haare sind gelockt, das Gesicht bartlos, die Nase trägt an der Spitze einen Knorpel, das Fleisch ist weich, ohne {daß die Muskeln stark" hervortreten. Rechts vom Baume Eva in der Stellung der Eva des Dürerschen Stiches.