Wolken - Ähnlichkeit zeigen, so daß wir wenn auch durchaus nicht an eine Künstlerhand, so doch an die Entstehung beider Werke in einer Schule denken können. Das Relief der Estensischen Sammlung ist signiert: „Tomas Amantinus Urba- nium f." Dadurch ist auch für unser Relief die Zeit und die Landschaft, in der es entstanden ist, gegeben. Es ist um die Mitte des XVII. Jahrhunderts in Rom oder unter dem Einflusse Roms verfertigt worden. Amantini Tommaso, Bildhauer und Töpfer aus ' Urbania, Schüler Vasajo Bartoccinis, lebte später im Hause des Malers Federigo Gioja in S. Sepolcro. Von r642 bis 1648 Kunsttöpfer in Urbania, geht er dann nach Rom und wird 1660 als Schüler des Bildhauers Ercole Ferrata erwähnt, in dessen Auftrage er, gemeinschaftlich mit Abb 3x Madonna wie" zwei" Häute des dem Mailänder Stuccatore Francesco Xgm", Jahmunäem(äsmnMuseum) Agustone, die Stuckarbeiten in der Kathedrale zu Osimo ausgeführt hat. Aus dem Jahre 1675 datiert die letzte urkundliche Nachricht, und zwar er- hielt er damals von der Compagnia della Grotta zu Urbino Auftrag und Handgeld zur Ausführung eines großen Terrakottareliefs, das die Geburt Christi darstellen sollte, der Künstler starb jedoch noch vor der Vollendung seines Werkes. Sehr malerisch in der Anordnung ist ein kleiner, holzgeschnitzter und bemalter Wandaltar aus Tirol (70 Zentimeter hoch), der in der Mitte zwischen Säulen die Madonna mit dem Kinde trägt, die von fliegenden Engeln gekrönt wird (Abb. 23). In dem stark barock bewegten Giebel- aufsatze Gott Vater segnend in der Mitte und sitzende Engel auf den Seiten. Rechts und links der Madonna auf Voluten mit Postamenten stehende Engelsfiguren. Das Altärchen trägt die Inschriften: „Dieses Altarl Gott und Mariaen Lob", ferner die Buchstaben T. B. R. und O. R. R. und die Jahres- zahl M D. C. L. VII. Eine eigentümliche Technik zeigt eine plastische Gruppe aus dem bethlehemitischen Kindermord: Ein römischer Krieger, den Helm auf dem Haupte, in rotem Gewande mit blauem Gürtel, trägt vier geraubte Kinder in seinen Armen. Das eine, noch in Windeln, hängt, in ein blaues Tuch gebun- den, an seiner Hand, die anderen, die nackt sind, lebhafte Geberden der