vielmehr, wie bei vielen anderen Behauptungen in seinem umfassenden, an und für sich überaus verdienstvollen Buche, auch hier aus einer persönlichen Vermutung einefeste Bestimmung gemacht hat. Sicherlich ist es Jännickes Verdienst, daß er die Marke überhaupt aufgespürt und in seinem Werke auf- genommen hat. Unsere Aufgabe wird es sein, die Frage zu prüfen, 0b das Porzellan mit der Marke einer Bischofsmütze wirklich nach Würzburg ge- hört oder ob wir es mit größerem Rechte einer anderen der klei- neren süddeutschen Porzellan- fabriken zuzuteilen vermögen. Man hat beim Anblick der Kanne im ersten Augenblick das Gefühl, als ob der Porzellan- dreher nicht ein anderes Por- zellan- oder Fayencestück, son- dern eine Zinnkanne als Vor- bild benützt hätte. Das Fränki- sche Luitpold-Museum inWürz- burg besitzt" unter anderem eine Zinnkaffeekanne von ähnlich ungeschickter Form, welche die allergrößte Ähnlichkeit mit der Porzellankanne besitzt und in ihrem Innenboden eine Engel- marke mit dem Namen „Kopler" trägt. Sie dürfte ihrer Form nach der Mitte des XVIII. Jahr- hunderts angehören und ist weder Würzburger noch Frank- furter Herkunft. Frankfurt hat für Würzburg das meiste Ge- brauchszinn neben den Erzeug- nissen der heimischen Zinngießer geliefert. Leider sind wir bei dem Mangel einer erschöpfenden Veröffentlichung über Zinnmarken nicht in der Lage, die Herkunft der Zinnkanne festzustellen. Ich glaube aber, dieser Form in schwäbischen Sammlungen schon begegnet zu sein. Die Porzellankanne ist 0'175 Meter ohne, 0'193 Meter mit Deckel hoch. Der (hier nicht mitgemessene) Knauf ist abgebrochen und schon in früherer Zeit in Elfenbein ergänzt worden. Der größte Durchmesser des Leibes beträgt 0'118 Meter. Der stark ausgebauchte Leib geht nach oben in einen trichter- förmigen Hals über, an dem eine große, dreieckige, vorn ganz leicht geschweifte Schnaube sitzt, die der mit einem kleinen Randstäbchen abgeschlossene Rand überbrückt. Besonders der Henkel ist auffallend gebildet. Er ist schlangen-