Fayencefabrik. Als Zeugnis seiner Tätigkeit ist wohl jenes markenlose Por- zellanwalzenkrüglein zu einem halben Liter mit der gut gemalten Ansicht von Ellwangen in einer Rokokoumrahmung zu betrachten, das sich rgog im Besitz des Ingenieurhauptmanns Geiger in Neu-Ulm befand und das Pazaurek" abgebildet hat. Pazaurek glaubte damals, es dem Porzellanmaler Andreas Berchold zuschreiben zu dürfen, der 1764 bei der Witwe Prahl tätig war. Nun ist aber am r x. Februar 1913 bei Hugo Helbing, München, ein ganz ähnliches Walzenkrüglein, ebenfalls zu einem halben Liter, versteigert worden, das aus Württemberger Privatbesitz stammte und auf der Vorderseite in rosa Malerei die Arche Noah auf dem Berge Ararat, ebenfalls umgeben von einer flotten Rokokokartusche, an den Seiten deutsche Blumensträuße und Streublümchen, am Fuße ein Goldrändchen zeigt. Der Boden trägt die in Schwarz aufgemalte Marke eines Buchszweigleins und den Buchstaben I." Da diese teils als Buchszweiglein, teils als Pfeil angesprochene Marke auf zahlreichen Schrezheimer Fayencen vorkommt, ist die Frage der Herkunft dieserP0rzellankrüge entschieden. Sie sind nichtErzeugnisse des für die Witwe Prahl im Jahre 1764 tätigen Berchold, sondern wurden wohl unter Gerverot in der Buxschen Fayencefabrik hergestellt zu einer Zeit, als das erstere Unter- nehmen bereits seit längerer Zeit sein Ende gefunden hatte. Die bei ihnen angewendeten Rokokokartuschen sprechen nicht gegen eine solche Zuteilung, denn gerade in Schrezheim war man in der Malerei sehr konservativ. Das Fränkische Luitpold-Museum in Würzburg besitzt einen prächtig inMuffel- farben gemalten Maßkrug der Schrezheimer Fabrik mit üppigen Rokoko- kartuschen für eine Schneiderzunft vom 6. Juli 1802 mit der Marke B und einer eingekratzten 3 und in der Stuttgarter Altertümersammlung steht eine Deckelbüchse mit der gleichen Marke B, deren Deckel ebenfalls noch Rokoko- ornamente trägt, aus dem Jahre 1824 (Abbildung bei Pazaurek, a. a. 0., Seite 184). Während wir somit für die Herkunft derPorzellane mit der Marke Bischofs- rnütze eine befriedigende Erklärung gefunden zu haben glauben, bleibt die Frage, wie das weiß und rote Geigersche Porzellan der Würzburger Fabrik ausgesehen hat und welche Marke Geiger dafür in Anwendung gebracht haben kann, noch immer ungelöst, bis uns auch einmal ein glücklicher Zufall auf die rechte Spur bringen wird. "' A. a. 0.. Seite 16x. "i Abbildung des Krügleins in dem Auktionskatalog der Galerie Helbing vom xo. Februar xgr3 und Mitteilungen der Galerie Helhing, München, II. Jahrgang, 1913, Nr. z, Seite n.