157 und dem Vorherrschen des, wenn man sagen kann, Dumpf-Animalischen ganz in die etwas düstere Pracht des Barocks hineinpaßten"."' Die Absicht der versuchten Täuschung, die die Verwendung unechter Materiale in ihren Dienst nimmt, aber ist in dem Wesen dieser Kunst gelegen. Der Bergamaske Andrea Fantoni" (1659 bis 17 34), einer der tüchtigsten Holzschnitzer Italiens, der vermutlich Brustolon an Bedeutung noch überragt, schreibt in einem Brief an Ventura Carrara: Die gewünschte Gruppe mit den Gestalten der Venus und des Vulkan sei fertig- gestellt: „ma non vorrei che le facesse dar di bronzo, 0 come si dice qui imbronzare, per non pre- giudicare al lavoro." Man erkennt daraus die vorherrschende Gepflo- genheit, zu der sich Fantoni nicht bekennen wolltefi" Die religiösen Werke des Meisters, die in Venedig und in Belluno, seiner Heimat, und deren Umgebung-f anzutreffen sind, wur- den nur teilweise von Protti in einem Aufsatz im „Ernporium" (XXVIII, 383) besprochen. Und so wird die Veröffentlichung des „Skizzenbuchesß - wenn man die in unserem Bande vereinigten Blät- ter der Kürze wegen so bezeichnen Willi-T - die Anschauungen über x In Lehnerts „lllustrierter Geschichte des Kunstgewerbes", Berlin, II. Band, Seite 1 x. "l Im Museo Poldi-Pezzoli zu Mailand sind beide Meister mit je einem Werk vertreten: Brustolon mit einem Rahmen aus Nußbaumbolz, an dem die Pietä und Engel mit den Leidens- sYmbdßn (195 Heüandß dargßtem sind: ab" Abb. 4. A. Brustolon, Entwurf für einen Altar gebildet bei Lehnen, a. a. 0.; Fantoni mit einem reich geschmückten Betstuhl, dessen Reliefs die Kreuznbnahme und den Propheten Daniel in der Löwengrube abbilden. „Zeitschrift fiir bildende Kunst" r882, Seite 49. -- Einen mit allegorischen Figuren (Glaube, Liebe, Hoffnung, Geduld) geschmtlckter Abtstuhl, dem Brustolon zugeschrieben, besitzt das Berliner Kunstgewerbe- ITHISCIHTL ü" Bottari-Ticozzi, „Raccolta di Lettere . . . .", Milano 1822, Band V, Seite 352, vgl. die bronzierten Gipsfiguren Giambolognas in der Universität zu Genua. i- Da die meisten Arbeiten Brustolons in Belluno und Umgebung vor dem Kriege von den italienischen Behörden in anerkennenswerter Weise vor Kriegsschäden in Sicherheit gebracht wurden, so war es dem Autor nicht möglich, sich mit ihnen beschäftigen zu können. H- Die vorliegenden Aufnahmen bringen nur eine Auswahl der hervorragendsten und wissenschaftlich interessantesten Skizzen. Die Zeichnungen sind durchwegs auf weißem Papier skizziert; mit Feder, braun laviert, öfters mit Unterzeichnung in Rötel; die Maße der hier abgebildeten Zeichnungen betragen: Abb. 2 : 15-5 x 20 Zentimeter; Abb. 3 : 3o'5 x 2x Zentimeter; Abb. 4 : 30 x 20-5 Zentimeter; Abb. 5 z 20 x 14-2 Zenti- meter; Abb. 5 : 28 x zu Zentimeter; Abb. ro : 30 x 2x Zentimeter; Abb. rx : 30 x 20 Zentimeter; Abb. r3 : 2r5 x x5'5 Zentimeter; Abb. x5 : 30 x zx Zentimeter; Abb. 16 I zo'5 x 14 Zentimeter. Unter den in diesem Aufsatze nicht erwähnten Zeichnungen findet sich auf Fol. g eine Figur des heiligen Stephanus, auf F01. xo vier