Ausstellung österreichischer Kunstgewerhe. Service, Entwurf von Professor Otto Prulscher, in Silber ausgeführt von C. Klinkosch gefördert. Aber das Nächstliegende, die Volkskunst der Balkanländer, ist erst durch das eben erschienene Werk Artur Haberlandts erschlossen worden. Statt der Schwierigkeiten, die in Mittel- undWesteuropa volkskundlichen Studien entgegenstehen infolge jahrhunderte- alter SturmHuten und Verwehungen, bietet sich dort, wo so vieles noch heute urtümlich anmutet und ursprüngliche Bräuche herrschen, dem Reisenden manch anderes Hindernis. Inmitten des Krieges indessen war es Artur Haberlandt vergönnt, die österreichische wissenschaftliche Balkanreise des Sommers 1916 mitzumachen, deren Ergebnisse nun vorliegen. In einem von A. Schroll 8: Co. einfach und geschmackvoll ausgestatteten Tafel- werke mit 26 von Max Jaffe gut herausgebrachten Lichtdrucktafeln und 40 Textbildern. Der Text schildert übersichtlich und in mustergültig knapper Form den Volksschmuck, Technik und Zierwelt der Draht-, Guß- und Blecharbeiten überhaupt; dann als zweite Haupt- gruppe die textilen Künste, Stricken, Wirken und Sticken in Tracht und Teppich; als dritte schließlich die Holzarbeit der Hirten und des Hauses, der Zimmerleute und Zierschnitzer. hier wie dort im Gegensatze zur städtischen Basararbeit. Schon daraus entnimmt man die überraschende Tatsache, daß die Töpferei, sonst die früheste und eine der wichtigsten Kunst- tätigkeiten, auf dem Balkan keine Rolle spielt. ln einem so bedeutenden Orte wie Elbassan gibt es nur eine einzige Töpferei und diese gehört Töpfern von Kavaja, einem Städtchen von kaum 7000 Einwohnern an der alten Römerstraße, die von Durazzo nach Elbassan und über den Ochridasee nach Makedonien führt. Kaucky hat in der Österreichischen Monats- schrift für den Orient (1916) berichtet, daß sich X7 christliche Familien in Kavaja mit de." Verarbeitung des guten Tonlagers befassen und von März bis Oktober auch in Durazzo