x61 Die Ausstellung hat nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der ehemals kaiserlichen Sammlung aus der Verborgenheit ans Licht bringen können. In ihrer Gesamtheit bildet die Wiener Kollektion ein umfangreiches Studien- material, das nunmehr der wissenschaftlichen Bearbeitung zugänglich ge- macht erscheint. Die staatliche Lichtbildstelle bereitet eine große Publikation der Sammlung durch Dr. Baldass vor. Beim großen Publikum hat die Veranstaltung eine über alles Erwarten hinausgehende spontane Würdigung erfahren. So ist das allgemeine Inter- esse einemZweige der Kunstgeschichte zu- gelenkt worden, der bisher bei uns Deut- schen niemals die ver- diente Beachtung ge- funden hat. Ist doch erst vor kurzem die erste größere Darstel- lung der Geschichte der Bildwirkerei in deutscher Sprache erschienenf der nun auch eine sehr will- kommeneyortrefflich informierende kleine Schrift über die Tech- nik der Gobelinwir- kerei gefolgt ist?" MannigfacheEin- zelfragen, teils allge- meiner, teils speziel- ler Natur, drängen sich dem Forscher in der Ausstellung auf und harren der wis- senschaftlichen Er- schließung. Der ein- zigartige Bestand der WienerGobelinsamm- lung mag den jun- gen Kunsthistorikern 4' Hermann Schmitz, „Bildteppichw, Berlin xgzg. M Georg Fraunberger, "Die Teppichweberei", Nürn- Cvrotesken mit dem Aliianzwappen Lothringen-Orleans, hgfg 1925, Lothringen, XVIII. Jahrhundert