Weg, um sich ganz seinem Europäertum hinzugeben, diesem selbst neue Aufgaben zeigend. Griffelwerke im vorbezeichneten Raume: Buchkompo- sitionen, Illustrationen und Porträtzeichnungen. Letztere werden vom Maler A. Faistauer im „Merker" vom I. Juni 1920 mit folgenden Worten gekenn- zeichnet: „Diese Art Zeichnung . . . . teilte in Wahrheit künstlerisch futu- ristisch mehrere Gesichter in einem mit. Die Vorgänge auf dem Gesichte kontrollierten sich selbst in allen Räumen durch Durchschnittlegungen und Konfrontierung mit dem zweiten Gesichte." Dazu sei bemerkt, daß kein Ver- führungsmittel zur Maske imstande war, den Künstler zu bewegen, es sich damit bequem zu machen. Er assimilierte seine Mittel den Spuren so intensiv, bis sie ein unmittelbar wirkendes Psychogramm zustandegebracht hatten. Als Maler zeigt die Kunstschau Kokoschka mit drei Bildern. „Das Stilleben", mit der Harmonisierung der vier komplementären Farbenkontraste: schwarz- weiß (Ostwald), blau-orange, rot-grün und gelb-violett, mit sänftigendem Braun inmitten. In der „]agd" ist Raum rasende Flucht in die Tiefe, voll dynamischer Spannung. Bühne vehementer Bewegung von Reitern und Hunden. Die Leidenschaft zur Vehemenz reißt das Sichthafte von den sta- tischen Elementen des Bildbaues, dem Terrain, I-Iäusern und Bäumen, daß sie verschwimmen und schwinden. In „Susanna" erlebt sich der Künstler barock und offenbart odische Sehkraft. Dem Problem Klimts stand Anton Peschke nahe in den zwei dimensionierten, starkfarbigen Blumenstücken. Löste es aber nur koloristisch, nicht auch projektiv konsequent in jenem Sinne. Hans Böhler gestattet der Tiefe nur geringen Spielraum zwischen imaginären Bildebenen, in dem sich die Szene in zuständlicher Ruhe und visionärer Ver- gegenwärtigung erlebt. Über die stärkste Vitalität verfügt L. H. Jungnickel. Die Gegenständlichkeit seiner Bilder liegt unproblematisch zutage. Das Relief der Lichtverteilung schwingt in Weiß aus und stürztinkurzen Kaskaden zur Schattentiefe. Ausdruck formt sich in zuckender Erregung. Sein Witz rückt Temperamente in scharfes Licht. Andere in der Kunstschau sind den herrschenden Richtungen der Aus- druckskunst angeschlossen. R. Chr. Andersen, nach dem unendlichen Wir- kungsstrahl Cezannes orientiert, bringt in heller, subjektiver Farbenskala Porträte, Blumen, kleine Landschaften, bewußt im malerischen Handwerk beruhend. J. Feigl ein einziges Bild „I-Iäuser am Wasser". Herrschaft über struktive Technik, reif und reich an malerischer Erfahrung. Paris Gütersloh: Porträte der Maler Harta und Faistauer, Stilleben. Zu sensitiv, um Qualität zu betonen. Bohuslav Kokoschka, aus analysierter Form behutsam auf- gebautes Porträt. Lilly Steiner mit explosiver Wirkung der Farblichtwerte. Viktor Tischlers Farbenmagie steigert nüchterne Wirklichkeit. Anton Faistauer baut seine Bilder aus Sättigungskontrasten in entschieden betonten Farbintervallen auf. Demgemäß bewegt sich auch die Komposition als deren Träger innerhalb weniger, aber richtungsentschiedener Formen. Das verleiht den Bildern primitiv, doch stark wirkenden Schmuckwert, während ihr Aus- druckswert in architektonischer Geste liegt. So gelangt der Künstler zu